Wohnungen durchsucht

Anschläge auf Strommasten geplant: Razzia im Kreis Neumarkt

Hauke Höpcke

Neumarkt

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22.2.2023, 18:30 Uhr
Die Beschuldigten sollen Anschläge auf Strommasten geplant haben, um einen großflächigen Blackout herbeizuführen. 

© Stefan Hippel, NN Die Beschuldigten sollen Anschläge auf Strommasten geplant haben, um einen großflächigen Blackout herbeizuführen. 

Es wurden mehrere Gebäude in Bayern durchsucht, meldet die Nachrichtenagentur dpa. Die Beamten der bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) und des Landeskriminalamtes fahndeten in der Oberpfalz und in Oberbayern in sechs Wohnungen und Nebengebäuden von drei Beschuldigten und einem Zeugen nach weiteren Beweismitteln, wie die Generalstaatsanwaltschaft München mitteilte.

Unter den durchsuchten Objekten sind mehrere Wohnungen im Landkreis Neumarkt, die bereits im März 2022 Ziel einer Razzia gewesen waren, bestätigte die Generalstaatsanwaltschaft gegenüber den Neumarkter Nachrichten.

Der Vorwurf lautet "Bildung und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung"

"Die Beschuldigten stehen im Tatverdacht, ab September 2020 geplant zu haben, durch Sabotage von Strommasten einen großflächigen Stromausfall in der Bundesrepublik Deutschland herbeizuführen, wodurch es anderen Gruppen ermöglicht werden sollte, durch einen politischen Umsturz in Deutschland die Macht zu übernehmen." Der Vorwurf laute daher auf Bildung und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung.

Die Beschuldigten sollen der sogenannten Prepper-Szene mit "Reichsbürger"-Hintergrund angehören. Als Prepper werden Menschen bezeichnet, die sich auf eventuelle Katastrophen und Notfälle, aber auch auf Störungen der sozialen oder wirtschaftlichen Ordnung vorbereiten. Viele horten dafür entsprechende Vorräte, andere bauen Bunker oder trainieren Überlebenstechniken. "Reichsbürger" erkennen die Bundesrepublik und ihre demokratischen Strukturen nicht an.

Der Artikel wurde am 23.2.2023 ergänzt (Bestätigung Generalstaatsanwaltschaft)