Klimastreiktag

Auch in Bayern schwindet die Vielfalt: LBV nennt das Artensterben "stille Krise unserer Zeit"

vnp

2.3.2023, 18:11 Uhr
Der Kiebitz ist in Bayern heimisch. Doch seit Jahrzehnten geht der Bestand im Freistaat zurück – auch Rebhühner und Braunkehlchen gibt es immer weniger.

© Foto: Hans Clausen/LBV Der Kiebitz ist in Bayern heimisch. Doch seit Jahrzehnten geht der Bestand im Freistaat zurück – auch Rebhühner und Braunkehlchen gibt es immer weniger.

Der Welttag des Artenschutzes am 3. März macht darauf aufmerksam, wie stark gefährdet die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt ist. 1973 unterzeichneten an diesem Tag zahlreiche Staaten das Washingtoner Artenschutzübereinkommen, das den Handel mit geschützten Tier- und Pflanzenarten einschränkt.

Seit vielen Jahren nimmt die Zahl der Tier- und Pflanzenarten kontinuierlich ab, auch in Bayern, so eine Mitteilung des LBV. Die Bestände von Vogelarten wie Kiebitz, Rebhuhn und Braunkehlchen gehen im Freistaat drastisch zurück.

"Das Artensterben ist die wohl stillste Krise der aktuellen Zeit. Das Aussterben einzelner Tiere und Pflanzen sowie der Verlust von ganzen Ökosystemen hat in der Summe auch für uns Menschen, dramatische Folgen", sagt LBV-Geschäftsführer Helmut Beran.

Erschreckender Rückgang

Fast alle Obst- und Gemüsearten sind auf die Bestäubung durch eine Vielzahl an Insektenarten angewiesen. Die 2017 veröffentlichte Krefelder Studie bestätigte das Insektensterben mit erschreckenden Zahlen: Die Biomasse von fliegenden Insekten in Schutzgebieten ist in 27 Jahren um über 75 Prozent zurückgegangen.

"Artenvielfalt ist der Grundpfeiler für unser Leben. Gesunde Lebensmittel, frisches Wasser und saubere Luft dürfen wir nicht als selbstverständlich wahrnehmen", so Beran.

Intakte Natur nimmt CO2 auf

Intakte Böden mit Millionen Mikroorganismen sichern den Anbau von Lebensmitteln und sorgen für sauberes Grundwasser. Pflanzen filtern Staub- und Schmutzpartikel aus der Luft. Intakte Wälder, Feuchtgebiete und Moore nehmen gigantische Mengen an CO2 auf.

Werden Wälder abgeholzt, Moore entwässert oder Grünland umgebrochen, so werden diese Treibhausgase wieder frei. Gleichzeitig schützen Bergwälder vor Lawinen. Naturbelassene oder renaturierte Flussläufe vermindern die Hochwassergefahr für menschliche Siedlungen.

Verbündete gegen Klimakrise

"Stabile Ökosysteme mit einer hohen Artenvielfalt sind die besten Verbündeten gegen die Klimakrise. Gemeinsam erheben wir mit unseren Aktiven unsere Stimme für Natur- und Klimaschutz", so Helmut Beran.

Seit Jahrzehnten arbeite der LBV in Bayern für den Klimaschutz. Mit dem Schutz von Mooren, alten sowie nutzungsfreien Wäldern und Feuchtgebieten, die viele der Klimagase CO2, Methan und Lachgas binden, betreibe der LBV aktiven Klimaschutz.

Naturnahe Lebensräume

Außerdem setze sich der LBV für eine naturverträglichere, pestizidfreie Landwirtschaft sowie den Erhalt von Quellen und Feuchtgebieten ein, um naturnahe Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu bewahren. Auch auf den über 3000 Hektar LBV-Flächen verknüpfe man bereits vorbildlich Klimaschutz, Hochwasserschutz und Naturschutz, so Beran.

www.klima-streik.org

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