Berchinger Rossmarkt: Pferde-Nostalgie und deftige Politiker-Sprüche

Berching - Dampfende Rösser, ein nostalgischer Markt und politisches Gaudium in Aschermittwochsmanier: Der Berchinger Rossmarkt wird wieder der Publikumsmagnet sein. Hauptredner Markus Söder garantiert im Landtagswahljahr deftige Polit-Sprüche.

Mit dem Berchinger Rossmarkt zieht eine weitere Traditionsveranstatung nach einer zweijährigen Pause in die Altstadt zurück. Dampfende Rösser, rote Backen, der Geruch von Bratwurstsemmeln und gebrannten Mandeln – der Mittwoch nach Lichtmess – er fällt dieses Jahr auf den 8. Februar – ist Feiertag in Berching.

Hasen und Federvieh

Hunderte Fieranten mit ihren bunten Marktständen säumen die Plätze und Straßen der mittelalterlichen Berchinger Altstadt. Ein Kleintiermarkt mit Hasen und Federvieh begeistert die Jüngsten. Tausende Besucher drängen sich durch den Warenmarkt auf der Suche nach Schnäppchen, Rosswurststemmeln und anderen Leckereien.

Markus Söder hat Rossmarkt-Erfahrung. Er war 2018 bei der Großveranstaltung. © Günter Distler, NN

Stärkster Besuchermagnet sind natürlich die Rösser. Der kommentierte Pferdeauftrieb beginnt um 9 Uhr. Etwa 100 festlich herausgeputzte Pferde werden durch das dichtgedrängte Publikum über die Schulstraße in die Stadt geführt und am Reichenauplatz zur großen Pferdeschau aufgestellt. Den größten Eindruck machen dabei die mächtigen Kaltblüter.

Der vierte Auftritt

Zur Landwirtschaft gehört in Bayern die Politik und zum Berchinger Rossmarkt die traditionelle politische Kundgebung um 10:30 Uhr. Als Festredner hat der bayerische Ministerpräsident Markus Söder sein Kommen zugesagt. Söder ist bereits zum vierten Mal am Roßmarkt in Berching.

Neumarkt

2.2.2015, 17:57 Uhr

Rossmarkt politisch: Von FJS bis TTIP

Und nach der Politik geht’s dann zum Weiterdiskutieren und zu kulinarischen Schmankerln in eines der zahlreichen Gasthäuser. Oder doch lieber eine warme Rosswurstsemmel mit süßem Senf vom Marktstand? Für manche Pferdefrau oder manchen Pferdemann ist letzteres allerdings tabu.

Seit Jahrzehnten dabei

Zum Rossmarkt werden wieder rund 50 Pferdehalter aus ganz Bayern erwartet, die Pferde aller Rassen vorstellen werden. Bemerkenswert ist, dass für eine Reihe von Pferdehaltern die Beschickung des Berchinger Rossmarktes eine jährliche Tradition darstellt. Teilweise kommen die „Rosserer“ mit ihren Pferden schon 30 Jahre und länger nach Berching zum Rossmarkt.

Auch Hubert Aiwanger war schon da (2020). © www.instagram.com/hubertaiwanger

Neben der Pferdeschau ist der Berchinger Rossmarkt an diesem Tag der größte Kram- und Warenmarkt in Bayern. Etwa 300 Fieranten bieten ab 8 Uhr früh ihre Produkte feil. Eine unabhängige Kommission wird die Bewertung der aufgetriebenen Pferde und die Festlegung der jeweiligen Auftriebsprämien vornehmen.

Pokale und Erinnerungsgeschenke

Jeder Pferdehalter erhält zusätzlich noch ein Erinnerungsgeschenk. Ferner wird je ein Ehrenpreis für die verschiedenen Rassen (Kaltblut, Warmblut, Haflinger, Pony), sowie ein Preis für die langjährige Unterstützung der Veranstaltung vergeben.

Die Pokalverleihung sowie die Verteilung der Auftriebsprämien erfolgen im Anschluss an die Großkundgebung um etwa 12 Uhr am Kundgebungsplatz.