Deininger Schule wird "Schule ohne Rassismus"

8.3.2017, 09:00 Uhr
Deininger Schule wird

Zur Feierstunde in der Aula, die mit einem Weckruf der Bläsergruppe begann, konnte Rektor Jochen Hegel viele Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrer und weitere Gäste begrüßen. Einlagen der Mädchen und Buben nahmen sich der Themen Diskriminierung und Rassismus an. Achtklässler zeigten zum Beispiel dem Rassismus symbolhaft die Rote Karte. Ein Chor der dritten Klasse sang das Lied "Ich bin anders" und eine Musikgruppe der Schule intonierte "Go West".

Deininger Schule wird

© Fotos: Werner Sturm

"Wir als Schule sind nicht nur verpflichtet, die Entwicklung der Sach- und Fachkompetenz der Schülerinnen und Schüler in den einzelnen Unterrichtsfächern zu fördern, sondern sind ganz besonders auch zur Stärkung der sozialen Kompetenzen und ethisch-moralischen Haltungen der uns anvertrauten Kinder gefordert", sagte der Schulleiter. Deswegen sei er seiner Kollegin Kerstin Schön-Döring sehr dankbar, dass sie, als sie spürte, dass es eine aufkeimende rechte Stimmung im Zuge der Flüchtlingsbewegung an der Schule gegeben habe, sich an die Schulleitung gewandt und den Vorschlag zur Bewerbung für die Aktion gemacht habe.

Nachhaltige Projekte

Hegel betonte außerdem, man wolle sich auch gegen Diskriminierung, Mobbing, Gewalt und Aggression wenden und so das sehr gute, respektvolle und freundliche Schulklima beibehalten und aufkommende Störungen friedlich und kompetent lösen können. "Mit diesem Titel sind wir Teil eines bundesweiten Netzwerkes, in dem wir uns Anregungen und Unterstützung holen wollen und Gedanken und Vorschläge einbringen können, um unser Miteinander sowie das Verständnis für Andersartigkeit positiv zu beeinflussen", betonte der Rektor. "An der Grundschule und Mittelschule in Deining haben 110 lernende, lehrende und arbeitende Menschen die drei Punkte umfassende Selbstverpflichtung unterzeichnet", stellte Koordinator Patrick Skrowny bei der Titelverleihung fest.

Mit ihrer Unterschrift hätten sie gezeigt, dass sie die Ziele des Projektes mit Leben füllen möchten. Deutschlandweit engagieren sich bereits über 2000 Schulen gegen Diskriminierung jeder Art. In Bayern sind es etwa 380 und in der Oberpfalz 77.

Dass es sich dabei nicht um eine Auszeichnung handelt, sondern um eine Selbstverpflichtung für heute und morgen, Verantwortung für die Atmosphäre an der Schule und im Umfeld zu übernehmen, das machte Schulamtsdirektor Dieter Lang deutlich. Es gehe um nachhaltige Projekte, Diskriminierungen und Rassismus zu unterbinden. Jeder sei gefragt, nicht wegzuschauen. "Ich bin mir absolut sicher, dass die Deininger Schule diesem Titel alle Ehre macht und noch viele Projekte auf den Weg bringt", sagte Lang.

"Ich bin stolz darauf und freue mich sehr, dass unsere Schule diesen Weg geht", sagte Bürgermeister Alois Scherer. Sein größter Wunsch sei eine Welt ohne Gewalt in jeglicher Hinsicht. "Ihr alle sollt jetzt Botschafter sein und diesen positiven Gedanken hinaustragen in die Welt", so der Bürgermeister.

Die Triathletin Sonja Tajsich war mit ihrer kleinen Tochter zu der Feier gekommen. "Ich habe mich wahnsinnig gefreut, dass ich die Patenschaft übernehmen durfte", erklärte sie und erzählte Geschichten aus ihrem Sportlerdasein, die Beispiel dafür geben, dass alle Menschen zusammen gehören. Zum Schluss formten alle Schüler, Lehrer und Gäste eine Menschenkette rund um das Schulhaus und ließen rote Luftballons in den Himmel steigen.

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