Der King in der Oberpfalz: Als Elvis ins Manöver zog

14.2.2021, 18:00 Uhr
Sergeant Elvis Presley fuhr als „Scout“ vor der Truppe, um das Terrain zu erkunden. Wo genau er sich befand, das hat die US Army den Reportern freilich nicht verraten.

© Kultur- und Militärmuseum Grafenwöhr Sergeant Elvis Presley fuhr als „Scout“ vor der Truppe, um das Terrain zu erkunden. Wo genau er sich befand, das hat die US Army den Reportern freilich nicht verraten.

Der Aufmarsch für die aktuelle US-Großübung "Combined Resolve XV" im Truppenübungsplatz Hohenfels in den nächsten Wochen ist so gut wie abgeschlossen. In den vergangenen Tagen bewegten sich viele Militärkolonnen auf verschiedenen Routen von Grafenwöhr ins Übungsgebiet nach Hohenfels. Fast 4600 Soldatinnen und Soldaten der US-Army und fünf weiterer Partnernationen werden auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels bis zum 5. März den gemeinsamen Einsatz bei frostigen Temperaturen trainieren.

Der King in der Oberpfalz: Als Elvis ins Manöver zog

© Foto: Paul Böhm

Auf Grund der eisigen Kälte und der Manöver-Ansage für die nächsten Wochen erinnert man sich im Hohenfelser Raum nru allzu gern an die Zeit der großen "Winter Shield"- Übungen, die zu Beginn der sechziger Jahre in der Oberpfalz, Mittel- und Oberfranken abgehalten wurden. Damals war Elvis Presley schon in der Oberpfalz gewesen und hat mit dem einen oder anderen Auftritt für Furore gesorgt.


Elvis rollte im Jeep durch den Kreis Neumarkt


Diese Zeiten sind längst Geschichte. Geblieben ist aber die Erinnerung vieler Menschen zwischen den beiden Truppenübungsplätzen Grafenwöhr und Hohenfels, als ihr Liebling in der Oberpfalz nicht nur Manöver, sondern auch Musik gemacht hat. Für viele seiner Fans auch heute noch unvergessen.

Was war das damals für ein Aufwand für das Winter-Shield-Manöver II/61: Zwischen Straubing, Weiden, Marktredwitz, Hof, Kronach, Coburg, Bamberg, Nürnberg, Neuburg und Freising wurde der atomare Schlag geübt. 60 000 Soldaten der US Army, der Bundeswehr und der Franzosen ratterten mit 15 000 Rad- und Kettenfahrzeugen durch Nordbayern.

Eine "Gefechtslinie" führte durch den Landkreis Neumarkt. "Elvis war sicherlich mit seinem Jeep hier unterwegs", schreibt der Nürnberger Historikers Peter Heigl in seinem Buch. Sergeant Presley musste als "Scout" vor der Truppe fahren, um das Terrain zu erkunden. Wo er damals genau steckte, wurde den 150 angereisten Journalisten jedoch nicht verraten, so Heigl.


Sieben Wochen rockte der King die Oberpfalz


Einem Lokalreporter gelang es aber, in einem Wirtshaus einige Fotos vom Superstar in Uniform zu schießen. Eine von sechs Feldduschanlagen befand sich in Dietfurt, wo er eine Brücke bewacht haben soll und es heute im Mühlenmuseum eine kleine Elvis-Ausstellung gibt. Allerdings ohne Nacktbilder des duschenden King.

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