Erholungsort für Wanderer und Bürger

3.8.2018, 10:04 Uhr
Erholungsort für Wanderer und Bürger

© Foto: Anne Schöll

Dieser Tage ist der Zuschussbescheid der Städtebauförderung in Höhe von 165 000 Euro für die Umgestaltung der Kläranlage zur Erkläranlage eingetroffen. Inklusive der Kosten für die Renaturierung des angrenzenden Graben-Areals wird die Maßnahme mit 375 000 Euro Brutto veranschlagt.

Zusammen mit dem Lukas-Anwesen, das die Gemeinde angekauft hat und nun in ein Gebäude mit verschiedenen Nutzungen (Wohnungen und gemeinschaftliche Räume) umwandelt, setzt Berngau seinen Weg in Richtung einer generationengerechten und inklusiven Gemeinde fort.

Bürgermeister Wolfgang Wild, der mit seinen Stellvertretern Thomas Großhauser und Hans Feierler vor Ort war, sagte angesichts des Förderbetrages: "Damit ist ein großer Brocken der Finanzierung gesichert". Das Vorankommen in der Sache habe etwas gedauert, weil die Städtebauförderung erst entscheiden musste, ob beide Vorhaben förderfähig seien.

Der Tropfkörperbau erinnere an die Befreiungshalle in Kelheim und sei einzigartig im Landkreis. Zunächst sei angedacht gewesen, diesen im Inneren für Unterrichtszwecke umzubauen. Weil es räumlich eng geworden wäre, habe man sich entschlossen, für diese Aktivitäten auf der Grünfläche davor einen Pavillon zu errichten.

Raststation für Radfahrer

Die Schule Berngau und die Lebenshilfe Neumarkt werden hier einen Freiraum für schulische Aktivitäten finden. Der Kreisjugendring habe ebenfalls Interesse gezeigt. Schließlich soll das Gelände noch Raststation für Radfahrer und Wanderer werden, die auf den regionalen Radwegen vorbeikommen. Auch ein Erholungsgelände für Gemeindebürger sei denkbar.

Soziologe Klaus Zeitler, Soziologe bei Sireg, dem Sozialwissenschaftlichen Institut für regionale Entwicklung in Rottenburg an der Laaber, ist einer der Erfinder des Titels "Erkläranlage". Seine Intention: Das Gelände soll an das Dorf angebunden werden. Mit der Schule und der Lebenshilfe solle ein Ort entstehen, der von vielen Menschen genutzt werden kann. Jeder solle hier seine Aktivitäten selbst entwickeln.

Die Entwurfs- und Genehmigungsplanungen seien abgeschlossen, informierte der Planer Max Zitzelsberger. Nun stehen Werksplanung und Ausschreibung bevor. Angesichts der guten Auftragslage in der Bauwirtschaft werde es jedoch erst nächstes Jahr losgehen. So habe man mehr Zeit, gute Firmen zu finden.

Schon während der Bauphase schwebt nicht nur Zitzelsberger Inklusion vor. Beispielsweise könnten Berngauer Schüler und Lebenshilfeschüler bei der Herstellung der Möblierung helfen, die recht einfach gehalten werden soll. Rektorin Maria Gebhardt freut das: "Wir sind immer auf der Suche nach Projekten".

Die Landschaftsplanerin Lucia Ermisch sagte über die Renaturierungen in Berngau, die mit dem Gewässerentwicklungsplan 1997 begannen: "Die ökologische Aufwertung des am Areal vorbeifließenden Grabens samt Uferbereich ist die logische Fortsetzung". Der Bachlauf werde aufgeweitet, den Gehölzen und Bäumen ein Rückschnitt verpasst. Nach der Renovierung des Tropfkörperbaus werde auf die Grünfläche ein neuer Pavillon gesetzt, der als offene, aber überdachte Holzkonstruktion den Aufenthalt bei schlechtem Wetter möglich macht.

Barrierefreier Zugang

Das eigne sich für verschiedene Veranstaltungen und durch die barrierefreie Gestaltung für inklusive und altersgruppenübergreifende Nutzungen. Eine kleine Holzbrücke soll einen barrierefreien Zugang zum Gelände ermöglichen.

Ein einfacher Zaun aus Holz wird das noch genutzte Überlaufbecken vom neuen Gelände abtrennen und dient darüber hinaus als Sicht- und Lärmschutz. Die Außenanlagen bleiben im Großen und Ganzen, wie sie sind. Der alte, formschöne Tropfkörper, der die Symbolik der Erkläranlage baulich unterstreicht und als "Erklärort" der Anlage definiert ist, wird entrümpelt, ansehnlich hergerichtet und mit einer "hölzernen Krone" ausgestattet. Das soll seine charakteristische Form unterstreichen und ihn von der Staatsstraße aus sichtbar machen.

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