Stadtwerke lenken ein

Es gibt doch mehr Schwimmkurse im Neumarkter Freibad

26.6.2021, 10:24 Uhr

Über 500 Anmeldungen für einen Schwimmkurs im Neumarkter Freibad sind bei den Stadtwerken Neumarkt und den drei Vereinen ASV Neumarkt, Wasserwacht und DLRG eingegangen. Das sind drei Mal soviel wie die 130 Plätze, mit denen man zunächst an den Start gegangen war.

Viele Eltern reagierten deshalb ziemlich sauer, als sie eine Absage bekamen. Schließlich fanden in den letzten zwei Jahren keine Schwimmkurse statt. Viele Mädchen und Buben sind bereits acht oder neun Jahre alt und können noch nicht schwimmen.

Der Protest wirkte: Die Zahl der Kurse ist deutlich aufgestockt worden, sagt Stadtwerke-Chef Dominique Kinzkofer im NN-Gespräch. Im Juli und August finden insgesamt 20 Kurse statt. Von Montags bis Samstags geben sich am Nachmittag die Ausbilder die Schwimmnudeln in die Hand.

Auch Vormittags wird geübt

"Für dien August planen wir auch zusätzliche Vormittagskurse", sagt Kinzkofer. Die sind allerdings noch nicht fix. Man sei gerade in der Abstimmung mit den Ausbildern.

Ohne Schwimmabzeichen darf niemand in das große Becken. Viele Kinder haben heuer Nachholbedarf, weil lange kein Unterricht stattfand.

Ohne Schwimmabzeichen darf niemand in das große Becken. Viele Kinder haben heuer Nachholbedarf, weil lange kein Unterricht stattfand. © André De Geare, NN

Außerdem sollen im September noch Nachmittagskurse stattfinden. "Insgesamt wären dies 400 Plätze in den Kursen", sagt Kinzkofer. Es bleibt also noch eine Lücke von 100 gegenüber den Anmeldungen.

"Es gibt definitiv Mehrfachanmeldungen", sagt Kinzkofer. "Wir wissen aber nicht wie viele, da die vier Listen aus Datenschutzgründen nicht abgeglichen werden dürfen." Trotzdem werden wohl Kinder übrig bleiben. Für sie werde es Kurse im Hallenbad geben, das im Oktober öffnen soll.

Aber weshalb wurde der Bedarf so massiv unterschätzt? "Wir haben nicht damit gerechnet, dass in diesem Sommer überhaupt Schwimmkurse stattfinden", sagt Kinzkofer. Die SWN bereiteten sich vor auf den Kursbetrieb im Schlossbad ab Oktober. Als dann vor zwei Wochen das Rahmenhygienekonzept geändert wurde, musste es sehr schnell gehen.

Und wieso sind keine privaten Schwimmlehrer im Becken, wenn doch die Not so groß ist? Diese Frage treibt viele Eltern um. In den Kommentarspalten der sozialen Netzwerke geht es hoch her.

Letztlich geht es dabei um zwei Neumarkter Institutíonen, bei denen Generationen von Neumarktern das Schwimmen gelernt haben: Max Gebauer und Günter Dworschak mit seiner Tochter Anja. "Sie sind fähige Schwimmlehrer, aber es gibt Formalien", so Kinzkofer.

Bisher fanden die privaten Kurse ohne jede Abstimmung mit den Stadtwerken statt. "Wir als Betreiber müssen aber wissen, wer ist wann in welchem Becken mit wie vielen Kindern." Ansonsten stehe die Schwimmaufsicht und die Stadtwerke-Leitung persönlich in der Haftung, falls es ein Unfall passiert. "Dabei geht es nicht um Haftpflicht, sondern um Strafrecht", sagt Kinzkofer. Solche Vereinbarungen seien für alle Veranstaltungen im Bad notwendig, etwa auch für das Aqua-Jogging.

Auf Suche nach Gespräch

Mit Gebauer habe man mittlerweile eine Vereinbarung geschlossen, so der Stadtwerke-Chef. Das Schwimmlehrer-Urgestein werde ab Juli unter dem Dach der SWN Kurse geben. Mit der Schwimmschule Dworschak suche man das Gespräch.

Und weshalb waren die Vereine gleich am Start? Mit ihnen wurden bereits im letzten Jahr Haftungsvereinbarungen geschlossen, als es es um die Übungszeiten ging, so Kinzkofer.

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