Flitz sieht Bäume in Gefahr

Es wird geholzt: Zoff um die Arbeiten im Neumarkter Stadtpark

Hauke Höpcke

Neumarkt

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28.2.2023, 16:45 Uhr
Das Bild des Anstoßes: Erschienen am Wochenende in den Neumarkter Nachrichten. 

© Anestis Aslanidis, NN Das Bild des Anstoßes: Erschienen am Wochenende in den Neumarkter Nachrichten. 

Flitz-Stadtrat Dieter Ries hat es wieder einmal geschafft. Mit einer Mail zum Stadtpark hat er OB Thomas Thumann auf die Palme gebracht. "Wieder einmal werden falsche Behauptungen aufgestellt", ärgert sich Neumarkts Stadtoberhaupt.

Ries hatte bei einem Foto in den Neumarkter Nachrichten eine „tiefe Baugrube“ auf der Schanze ausgemacht. In einer Mail an den ganz großen Verteiler behauptet er , dass durch "die Zerstörung der wasserführenden Bodenschichten die Grundwasserversorgung der Bäume im oberen Bereich dauerhaft zerstört" werde. Weiter: "Ich habe das Gefühl, durch diese massiven Arbeiten werden viele Bäume über die Hintertür gefällt."

Erste Wege sind schon zu erkennen, die Pflasterarbeiten werden wohl bald beginnen.

Erste Wege sind schon zu erkennen, die Pflasterarbeiten werden wohl bald beginnen. © Anestis Aslanidis, NN

"Es ist ein starkes Stück, wenn man lediglich anhand eines Pressefotos Schlüsse zieht und gleich die Vernichtung des Baumbestandes auf der Schanze feststellt“, schreibt Oberbürgermeister Thumann in einer Mitteilung. Dies sei eine "böswillige und völlig abwegige Unterstellung".

Alles eine Frage der Perspektive

Auf der Schanze seien keine tiefe Baugruben, sondern der abgetragene Humus sei so aufgeschichtet worden, dass dies in der Perspektive zwischen Aufschüttung und Abtragung einen Höhenunterschied ergibt. "Da will jemand das tolle Projekt um jeden Preis in Misskredit bringen“, so der OB.

Die vielen Adressaten von Ries' Mail ärgert Thumann besonders. Der Stadtrat habe nur mit Blick auf ein Foto seine "anklagende Schrift" mindestens gleichzeitig an den Denkmalschutz, den Bund Naturschutz und die Medien gesendet. Damit werde eine "Spirale der Unterstellung" ausgelöst, die zudem für viel Arbeit für die Stadt sorge, um das Ganze wieder einzufangen und richtigzustellen.

Oberbürgermeister Thumann betont, dass die im Stadtpark laufenden Arbeiten den Abstimmungen mit allen betrauten Stellen des Denkmalschutzes entsprechen. Alles werde immer in enger Abstimmung und mit Genehmigung ausgeführt.

"Baumschutz hat oberste Priorität"

Allerdings habe die Stadt lediglich den Oberboden in einer Mächtigkeit von 40 bis 60 cm abgetragen. Darunter liegt der sandige Auffüllungshorizont der Schanze, der archäologisch dokumentiert wird und in den nicht tiefer eingegriffen wurde. Die Arbeiten erfolgten somit nur flachgründig und hätten daher keinen Einfluss auf das Grundwasser.

„Der Baumschutz hat auf der gesamten Baustelle oberste Priorität“, schreibt OB Thumann. So wurden zum Schutz der im Baubereich liegenden Bäume Schutzzäune aufgestellt, weiter wurden schonend Wurzelsuchgräben angelegt und gegebenenfalls so genannte Wurzelvorhänge geschaffen, um die Bäume fachgerecht zu sichern. Sämtliche Schutzmaßnahmen würden durch das beauftragte Büro sowie das Umweltamt überwacht und kontrolliert.

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