Grünes Licht für die Berngauer Erkläranlage

26.1.2017, 18:42 Uhr
Grünes Licht für die Berngauer Erkläranlage

© Foto: Anne Schöll

Diese Erkläranlage soll ein Baustein im Generationennetzwerk Berngau werden als „Wassererlebniswelt an der Sulz“  und wird als Kooperationsprojekt an den Fünf-Flüsse-Radweg angegliedert.

„So können wir mit einer Förderung von 60 Prozent rechnen“, erinnerte Bürgermeister Wolfgang Wild bei der jüngsten Gemeinderatssitzung, zu der er nochmals Klaus Zeitler vom sozialwissenschaftlichen Institut für regionale Entwicklung (SIREG) eingeladen hatte, der maßgeblich an der Entwicklung dieses Verwendungszwecks für das Kläranlagenareal mitgewirkt hat.

Dieser betonte, mindestens so wichtig wie der touristische Aspekt sei die Anbindung der Erkläranlage an das Dorf und die Vernetzung, beispielsweise mit der Schule und der Lebenshilfeklasse für Außenunterricht.

Es sollte ein Ort für Naturerlebnis werden, in dem eigene Kreativität und Initiative gefragt sind. Die Erkläranlage besteht aus dem auf dem Grundstück befindlichen Tropfkörper, der einstmals der Reinigung der Abwässer diente und stehen bleibt, einem nebenliegenden neuen Pavillon in Holzbauweise, ausgestattet mit Aufenthaltsraum, Abstellraum und Toilette sowie einem interaktiven Infosystem, nutzbar von allen Zielgruppen.

Die umgebende Grünanlage wird aufgewertet und unfallsicher zum Überlaufbecken hin gestaltet. Architekt Maximilian Zitzelsberger, der bereits in einer der letzten Sitzungen die Planungen vorgestellt hatte, gab nun die detaillierte Kostenrechnung bekannt.

Inklusive Architektenhonorar und Nebenkosten veranschlagt er 324 000 Euro, ohne Grünanlagen. „Der Gehölzbestand auf der Fläche muss ausgelichtet werden, damit mehr Licht und Sonne auf die Fläche kommt“, informierte Landschaftsarchitektin Lucia Ermisch.

Zuschuss fürs Grün

Der Bereich, in dem der Dimpflgraben und der Steinbach zusammenlaufen, könnte aufgeweitet werden durch Abflachung der Ufer und die Anlage von Muden und Seigen. Agnes Hofmann vom Landschaftspflegeverband, der zuständig ist für die Renaturierungsarbeiten selbst, erklärte, man habe angefragt beim Wasserwirtschaftsamt wegen der Förderung der Kosten für die Grünumgestaltung in Höhe von 21 600 Euro.

Diese werden mit 75 Prozent bezuschusst, die Architektenplanungskosten von weiteren knapp 5000 Euro mit zehn Prozent. Für die Gemeinde verbleibe somit ein Eigenanteil von 8500 Euro. Günter Müller fragte nach der echten Investition für die Gemeinde. Wild nannte eine Summe von 150 000 Euro, die sich durch Eigenleistungen etwas vermindern könnten.

Zu den Folgekosten für den Unterhalt sagte Wild, der Bauhof werde nach wie vor die laufende Pflege übernehmen. Die Zufahrten interessierten Gemeinderat Josef Grad. Die Besucher können auf das Areal über eine Fußgängerbrücke von der Radwegseite her auf das Grundstück gelangen. Die bisherige Zufahrt von der Staatsstraße her bleibt ebenfalls.

Peter Fiehl fürchtete eine Hochwassergefährdung für die Buchbergstraße. Ermisch widerlegte, Teile des Geländes würden abgeflacht und mehr Wasserrückhaltung möglich.

Markus Pröpster: „Wenn das Projekt richtig genutzt wird, ist es ein Aushängeschild und das Geld gut angelegt.“ Günter Müller hielt dagegen im Hinblick auf die Haushaltslage: „Das Projekt ist zum jetzigen Zeitpunkt unverantwortlich. Wir haben wichtigere Aufgaben“ – und stimmte mit Sebastian Schrafl und Johann Barth gegen die Realisierung.

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