Jetzt zählt der Camper auch in Neumarkt wieder mehr

28.8.2020, 09:22 Uhr
Jetzt zählt der Camper auch in Neumarkt wieder mehr

© Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Zwischen Anfang 2019 und 2020, stieg die Zahl der zugelassenen Wohnmobile um 100 (11,1 Prozent) an. Was in absoluten Zahlen im Vergleich zum Gesamt-Kraftfahrzeugbestand auch zeigt, dass Wohnmobile in der Regel als Dritt- oder Zweitwagen Nischenprodukte sind.

Der Kreis Neumarkt liegt in der Wohnmobil-Bundesliga mit seiner Wohnmobildichte von 7,52 Fahrzeugen pro 1 000 Einwohner auf Platz 193 von 400 ausgewerteten Städten und Bundesländern. Halle (Saale) liegt mit 2,17 Wohnmobilen pro 1000 Einwohner auf dem letzten Platz. Im Mai wuchsen die Neuzulassungen um 29,1 Prozent. Vermutlich werden sich die stolzen Besitzerinnen und Besitzer jetzt ärgern: Bei Preisen von 70 000 Euro wären die drei Prozent weniger Mehrwertsteuer ab Juli mit 2 000 Euro und mehr Urlaubsgeld gewesen.

Die Ersten sind wieder auf Achse

Mit Corona bekommen die Wohnmobile eine Vorreiterrolle: Die ersten gingen bereits wieder auf Achse. Ob da in den Sommerferien größere Touren draus werden, ist noch offen, weil‘s auch davon abhängt, wie sich die offenen Grenzen bewähren oder ob‘s bei Urlaub in Deutschland bleibt.

Mit dem Wohnmobil geht beides. Dank Diesel unter der Haube sind die Autos durchaus Kilometerfresser. Nur manchmal zittern Wohnmobilisten vor Fahrverboten, weil die allermeisten einen schon älteren Diesel unter der Haube haben. Und lassen Umweltzonen dann auch links liegen. Zielgruppe für die schöne neue Welt der E-Motoren sind sie trotz E-Auto-Prämie derzeit aber nicht: Erstens gibt‘s momentan nur Prototypen. Zweitens ist das auch eine Geldfrage: Als E-Auto kommt der Camper dann auf einen Minimumeinstiegspreis von 150 000 Euro.

Elektro-Camper haben Vorteile

Ob Plugin-Modelle, die derzeit meist Benzinmotoren haben, eine Alternative sind, wird sich im Herbst weisen. Bis dahin sollen erste Fahrzeuge lieferbar sein. Immerhin: Einen Vorteil gegenüber anderen Elektroautoenthusiasten hätte der Elektro-Camper bei den Ladezeiten von acht Stunden plus X: Er könnte an der Ladesäule kochen, essen und ins Bett gehen, um ausgeruht weiter zu fahren, wenn er wieder dreihundert Kilometer Reichweite in der Batterie hat. Dieselcamper sind dann womöglich schon zwei Tage am Gardasee und lösen Neidgefühle aus und, Überraschung: Sie zählen bei der modernen Menscheneinteilung zu den Guten: Wenigstens müssen sie keine Flugscham haben.

 

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