Naturbad Postbauer-Heng: Wasserwacht braucht Unterstützung

4.9.2019, 11:42 Uhr
Die Wasserwacht braucht in Postbauer-Heng dringend zusätzliche Aufpasser fürs Naturbad.

© Günter Distler Die Wasserwacht braucht in Postbauer-Heng dringend zusätzliche Aufpasser fürs Naturbad.

Er müsse nicht sagen, was alles los war, sagte Horst Kratzer. Aber im April habe festgestanden: So gehe es nicht weiter im Naturbad. Was in der Folge geschah, war vieles. Unter anderem gelang es, wieder eine Wasserwacht zu etablieren. Jörg Kaiser von der Wasserwacht berichtete dem Rat, dass es in kurzer Zeit gelungen sei, Mitglieder zu werben. Die Wasserwacht verfüge über Baywatch-Bojen, Wurfsäcke zur Rettung und habe inzwischen in einer Fertiggarage ein eigenes Lager.

Die Wasserwacht habe derzeit 30 Mitglieder, darunter aber auch welche aus Neumarkt. In Postbauer-Heng gebe es einen Stützpunkt der Kreis-Wasserwacht; der benötigt keinen eigenen Vorstand, die anfallende Arbeit erledige die Kreis-Wasserwacht. Es soll aber wieder eine eigene Ortsgruppe samt Vorstand etabliert werden. Es gebe Zulauf gerade auch bei Jugendlichen, man habe aber das Problem, dass es im Winter keine Trainingsmöglichkeiten gebe.

 

 

Doch habe Bürgermeister Kratzer schon Kontakt mit Berg aufgenommen, ob die Postbauer-Henger nicht vielleicht im dortigen Hallenbad Unterschlupf finden könnten. So, wie es aussieht, wird das der Fall sein. Inzwischen gebe es vor Ort vier Aktive, die den silbernen Rettungsschwimmer erworben haben. Die Wasserwacht habe 546 Stunden Dienst getan in diesem Jahr, es sei zu 48 Erste-Hilfe-Leistungen gekommen und zu einem Transport ins Neumarkter Klinikum.

Und: Die Wasserwachtler retteten einen dreijährigen Buben vor dem Ertrinken. Der war ohne Schwimmflügel im Badeweiher immer weiter ins tiefer werdende Wasser geraten – ohne schwimmen zu können. Ein Wasserwachtler rettete ihn, bevor Schlimmeres passieren konnte, sagte Kaiser.

Was ihn besonders erboste: Der Vater des Jungen habe derweil auf der Liegewiese gelegen; die Schwester des Buben war es, die kam, seine Schwimmflügel brachte und sich für die Rettung bedankte.

Mehr Retter im Naturbad  nötig

Der Zaun, sagte Kaiser, erfülle seine Funktion, die Leute würden inzwischen aus dem Bereich gehen, wenn sie sähen, dass die Wasserwacht ihre Fahnen einhole. Trotzdem gebe es welche, die über die Tore steigen und baden, wenn keiner mehr da sei.

Insgesamt, schloss er, brauche er 16 bis 20 Rettungsschwimmer mit dem silbernen Abzeichen und genauso viele mit dem bronzenen, um geschmeidig über die Saison zu kommen. Da müsste jeder Ehrenamtliche einmal im Monat ran, was eine verträgliche Zahl an Einsätzen bedeute. Wenn sich die jetzige Zahl an Rettern nicht erhöhen lasse, bestehe die Gefahr, dass welche abspringen.

Positive Zahlen legte auch Chrstian Illing vom Förderverein vor. Der entstand aus der BI "Rettet unser schönes Naturbad" und sieht sich heute vor allem in der Funktion, der Wasserwacht unter die Arme zu greifen. Es werden Erste-Hilfe-Kurse bezahlt, Material beschafft wie eine Wiederbelebungspuppe zum Üben für 3000 Euro, oder eben auch Getränke und eine Mahlzeit für die Wachhabenden gesponsert, die ehrenamtlich Dienst schieben.  Auch "Rogg im Bad" kam in Postbauer-Heng gut an. Für diesen Einsatz bekamen beide kräftigen Applaus des Gemeinderates.

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