Kleinigkeiten und Kriminalität
Neumarkter gönnten sich Kaffee und Konversation bei "Coffee with a Cop"
28.09.2023, 06:00 Uhr
„Coffee with a Cop“ hieß die Aktion der Polizei aus Regensburg und Neumarkt am Mittwoch von 10 bis 16 Uhr auf dem Rathausplatz. An mehreren Stationen nahmen sich die Polizistinnen und Polizisten den größeren und kleinen Sorgen der Bürger an oder informierten zu den Einstellungsvoraussetzungen für den nach wie vor attraktiven Beruf des Polizisten.
„Auf eine freie Planstelle kommen gegenwärtig sieben Bewerber“, sagt Polizeiobermeisterin Laura Aschenbrenner. „Das Anforderungsprofil im physischen und psychischen Bereich ist hoch und nicht verhandelbar, aber machbar“, so die Ausbildungsberaterin und rät, sich gut vorzubereiten.
Dem Neumarkter Polizeichef Wolfgang Schüler ist es wichtig, dass er und seine Beamten mit den Bürgern unverkrampft ins Gespräch kommen. Wir möchten bei einem spendierten Heißgetränk aus der mobilen Kaffeebar des Neumarkters Simon Richter erfahren, was den Menschen am Herzen liegt, wo die „der Schuh drückt“. Oft sind es vermeidbare Kleinigkeiten , die die Menschen belasten und leicht aus der Welt zu schaffen sind.
Erste Anlaufstelle für verunsicherte Bürger
Ein ander Mal reicht eine Erklärung, warum dies oder jenes halt so hinzunehmen ist und warum. Wichtig ist es, so Wolfgang Schüler, dass uns Polizisten bewusst ist, dass wir für einen verunsicherten oder verängstigten Bürger die letzte Instanz sind, wenn er uns anruft.
„Deshalb nehmen wir uns seiner an, unabhängig, ob wir die richtige Anlaufstelle sind, oder nicht. Wir helfen grundsätzlich und führen ihn mit seinem Problem einer wie auch immer gearteten Lösung zu. Wir kümmern uns und weisen niemand ab.“ Neben Park- und Verkehrsproblemen waren Gespräche um Haus- oder Wohnungseinbrüche ein starkes Thema. „Und das, trotz der hohen Aufklärungsquote in Stadt und Landkreis.
„Für Betroffene ist es ein Horror, wenn sich Einbrecher in ihrem rechtlich besonders geschützen Rückzugsraum - ihrem Haus oder ihrer Wohnung – eingedrungen sind. Vertreter der Kriminalpolizei berieten vor Ort und zeigten Möglichkeiten einer professionellen Beratung durch die Polizei auf, um Haus und Grund bestmöglich zu schützen.
Erst Rentner, dann Schüler
Mit der Tageszeit wechselte auch das Publikum, um mit einem Cop Kaffee zu trinken. Wellenartig suchten am frühen Vormittag eher Erwachsene den Kontakt oder ließen sich von den freundlichen Polizisten ansprechen. Gegen 13 Uhr waren die Einstellungsberater für Schüler besonders gefragt und am Nachmittag mischten sich die Besucher aller Generationen.
Auf die ganz Kleinen übten die Polizisten „in echt“ mit ihren Ausrüstungsgegenständen eine besondere Anziehungskraft aus. Ob die Pistole so locker an der Hüfte der Polizistin hängt, wollte ein Junge von seiner Mutter wissen.
Ein direktes Gespräch mit der Beamtin oder gar ein direkter Augenkontakt waren für den kleine Neumarkter eine starke Mutprobe - bestanden. Resumé des Projektes „Coffee with a Cop“: Für die Neumarkter und ihre Polizei war es ein guter Tag - Hemmschwellen konnten erfolgreich abgebaut werden.
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