Palme fühlt sich in der Hasenheide wohl

12.8.2015, 06:00 Uhr
Palme fühlt sich in der Hasenheide wohl

© Fotos: Nicolas Damm

„Ich bin der Palmenmann“, lächelt Udo Neßlauer in sich hinein beim vorauseilenden Gedanken an eine mögliche Schlagzeile. Da ist etwas dran, denn schon vor seinem Haus, dem Elternhaus seiner Frau, spreizen größere und kleinere Kübelpalmen in der knallenden Sonne ihre Fächer.

Und dahinter, im Garten mit seinem plätschernden Teich, kommt es noch dicker. Und vor allem noch viel größer: Aus einem Steinbeet ragt eine Japanische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) gut fünf Meter in die Höhe. „Die kann aber noch elf oder zwölf Meter groß werden, so hoch wie das Haus“, sagt der stolze Besitzer. „Und 100 Jahre alt.“

Im Jahr 1993 hatte Udo Neßlauer die noch junge Palme im Kübel gekauft. Und weil er in einem Buch gelesen hatte, dass die robuste Pflanze Temperaturen bis zu minus 15 Grad verträgt, hat er sie in ein Raseneck mitten im Garten eingepflanzt.

Den Versuch war es wert. Die ersten Jahre schwächelte die Palme noch etwas. Über die Wintermonate wärmte sie Neßlauer in einem mobilen Treibhaus mit Infrarotlicht, später mit Schilfmatten und Luftpolsterfolie. Der Klimawandel kam ihm zu Hilfe: „Es wird ja nur noch selten richtig kalt, jetzt braucht sie gar nichts mehr.“

Eine Erklärung, warum das Prachtexemplar sich ausgerechnet in der Hasenheide so wohl fühlt, hat Udo Neßlauer dann doch noch: „Vermutlich liegt es auch am sandigen Boden, in dem das Wasser schnell versickert und der Boden deshalb im Winter nicht gleich gefriert. Denn die Wurzeln der Palme sind am frostempfindlichsten.“

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