Schule Freystadt: Büro Berschneider vergisst 26 Fenster

7.11.2019, 11:28 Uhr
Schule Freystadt: Büro Berschneider vergisst 26 Fenster

© Foto: Anne Schöll

Planer Robert Kaschke vom Architekturbüro Berschneider gab die Ausschreibungsergebnisse für die Schränke in den Klassenzimmern der Martini-Schule bekannt. Acht Gebote zwischen 657 600 Euro und 1,2 Millionen Euro waren gekommen, eine Mehrung von vier Prozent (25 600 Euro), denn bei der Kostenberechnung hatte der Planer 632 000 Euro angesetzt. Den Zuschlag erhielt die Firma Heinrich Rameil in Kirchhundem.

Für das Gewerk "Einbauschränke inklusive Einbauküche für das Fach Hauswirtschaft" waren ebenfalls acht Offerten abgegeben worden. Den Zuschlag erhielt die Firma Möbelkonzepte Reger aus Weidenberg für 224 000 Euro. Die Kostenberechnung lag bei 218 000 Euro.

Fehler liegt beim Büro

Innenverkleidungen wurden nur für 62 Fenster ausgeschrieben statt für 88 Fenster. Hier gab Architekt Johannes Berschneider zu, dass eine Mitarbeiterin seines Büros diesen Fehler gemacht hat. Sechs Gebote von 308 000 Euro aufwärts wurden eingereicht. Kostenberechnung: 184 000 Euro. Hochgerechnet bedeutet das eine Steigerung von 67 Prozent. Die Planer wollen nun nochmals mit dem Anbieter sprechen.

Für Ratsmitglied Markus Engelmann ist klar: "Wenn das Architekturbüro 62 Fenster ausschreibt, bleibt das Architekturbüro auf den Kosten für die restlichen Verkleidungen sitzen." Das sei bei jedem Handwerker so, wenn er einen Fehler macht. Ludwig Schöll wollte nicht direkt angreifen und sagte in Mundart: "Seid’s äiz ihr’z bläid zum Zähln." Fehler müssten von dem gezahlt werden, der ihn gemacht hat.

"Seid’s äiz ihr’z bläid zum Zähln."

Stefan Großhauser befürchtet eine Kostensteigerung, wenn neu ausgeschrieben wird. Berschneider erklärte, man wolle den Fehler wieder gut machen und mit dem Anbieter sprechen, um die Kosten zu stabilisieren. Man habe in dieser Position Einsparmöglichkeiten, wenn die Verkleidungen anders gestaltet werden. Roswitha Schickt fragte nach: "Leidet nicht die Qualität, wenn es billiger werden soll? Wenn so gravierende Fehler unterlaufen, müssen Sie uns beim Honorar entgegenkommen."

Dagegen wehrte sich Berschneider. "Wir versuchen, die Differenz mit einem anderen Gestaltungsansatz auszugleichen." Engelmann erklärte, bei den nächsten Vergaben solle im Vorfeld alles durchgesehen werden. Und Anton Ferschl erinnerte sich, dass dies nicht die erste Kostenmehrung durch Fehler oder Nichterkennen eines Problems gewesen sei.

 

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