Stolpersteine in Neumarkts Straßen

22.9.2015, 15:11 Uhr

In der Begründung des Antrags heißt es, dass die Erforschung der NS-Zeit in Neumarkt wurde zum 850. Jubiläum durch die Stadt in Auftrag gegeben worden sei. Lange Zeit sei dieses dunkle Kapitel der Geschichte mit einem Mantel des Schweigens bedeckt gewesen. 2010 erschien die wissenschaftliche Publikation „Neumarkt i.d.OPf. im Nationalsozialismus 1933-1945“, in dessen Vorwort es heiße: Nur fundiertes Wissen über die Fehler der Vergangenheit kann davor bewahren, sie bei der nächsten Gelegenheit zu wiederholen.

Eine anschauliche Form der Erinnerungsarbeit sei das Projekt „Stolpersteine“, so die SPD. Konkret gehe es darum, Stolpersteine zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus auf öffentlichem Grund zu verlegen.

Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig. Mit diesen Gedenktafeln soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Freitod getrieben wurden.

Stolpersteine sind zehn mal zehn mal zehn Zentimeter große Betonquader, auf deren Oberseite eine Messingplatte angebracht ist. Auf den Messingplatten werden Namen und Daten der Opfer eingeschlagen. Der Gedenkstein wird vor dem Haus des Opfers niveaugleich in das Pflaster des Gehweges eingelassen. Die Erinnerung an den Einzelnen sowie für alle Opfer wird somit in unseren Alltag geholt, hofft der Künstler Demnig.

„In unseren Nachbarstädten Nürnberg und Regensburg sind bereits Stolpersteine verlegt“, schreiben die Sozialdemokraten in ihrem Antrag. Und nicht nur dort: In Europa seien inzwischen 22 000 Stolpersteine in über 530 Städten und Gemeinden verlegt worden.

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