Traktoren gegen den "Auflagenwahn"

3.12.2019, 11:34 Uhr
Traktoren gegen den

© Wolf-Dietrich Nahr

"Niemand soll vergessen: Bauern sorgen für euer Essen" und "No Farmers, No Food, No Future" war auf Schildern zu lesen, die Landwirte an die Frontlader ihrer Traktoren geschraubt hatten.

Nach Einbruch der Dunkelheit hatten sich auf dem Volksfestplatz rund 200 Traktoren aufgereiht, Startpunkt einer Sternfahrt nach Freystadt, wo die aufgebrachten Landwirte dem Grünen-Spitzenpolitiker Anton Hofreiter ein Positionspapier übergeben wollten.

400 wütende Landwirte in Freystadt

Auch aus Richtung Berching und Mittelfrankenfuhren  weitere 100 Traktoren zum Cafe´Beck in Freystadt.  Letztlich kamen dort  rund 400 Landwirte mit Transparenten zusammen, berichtet die Polizei. 

Sie musste den  Zutritt zum Saal, in dem rund 100 Interessierte und 50 Landwirte gekommen waren, wegen Überfüllung kurzfristig sperren. unterbunden werden.

Positionspapier überreicht

Nach dem Vortrag gegen 20.30 Uhr überreichte die Organisatorin  Regine Lehmeier dem Grünen-Politiker  Hofreiter beim Verlassen über den Hinterausgang des Cafés das Schriftstück. Die insgesamt leicht aufgeheizte Stimmung konnte durch die anwesende Polizei und die Organisatoren beruhigt werden.

Nach Angaben von Regine Lehmeier von der deutschlandweit agierenden Graswurzelbewegung "Land Schafft Verbindung" war zunächst nicht klar, ob der Kreisverband der Grünen diese symbolische Übergabe ermöglichen würde.

Den protestierenden Bauern ging es offenbar darum, dem Spitzenmann der Öko-Partei klar zu machen, dass mancher ökologische Ansatz der Bundes- und Landespolitik die Existenz der Landwirte bedroht. Am Rande der Traktoren-Demo kritisierte Regine Lehmeier, dass der Agrarpakt des Bundes zu einer "einseitigen Betonung der Ökologie" führe. Der "Auflagenwahnsinn" bringe immer mehr kleine landwirtschaftliche Betriebe in Bedrängnis, während agrarische Großunternehmen geradezu gefördert würden.

 

 

Beispielsweise sei die Düngeverordnung mehrmals verschärft worden, wobei die Wirkung der Norm nicht ausreichend kontrolliert werde, so die Landwirtin aus dem Landkreis Neumarkt. Die Agrarpolitik müsse sich an wissenschaftlichen Kriterien orientieren und dürfe nicht einem "ideologischen und populistischen Mainstream" folgen. Standards zum Insektenschutz seien lediglich ein "riesiger Großversuch".

Dieser Artikel wurde aktualisiert am 3. Dezember, 11.33 Uhr (Zahl der Demonstranten, Sperrung des Saals, Übergabe des Positionspapiers).

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