Halbes Jahrhundert Stadtkapelle: So will sich "das Frankenland" für die Zukunft aufstellen

NEUSTADT/AISCH - Mit großer Tradition zu neuen Ufern ist das Motto der Stadtkapelle Neustadt/Aisch, die besser bekannt ist unter "das Frankenland". 50 Jahre im Nordbayerischen Musikbund, will sich die Kapelle nun für die Zukunft neu aufstellen - Konzert inklusive.

Sie ist eine Institution der Kreisstadt und aus dem kulturellen Leben im Landkreis nicht wegzudenken: Die Stadtkapelle Frankenland, im Volksmund kurz „das Frankenland“. Bei einem Konzert am Samstag, 25. März, wird sie eine nachträgliche Ehrung für ihr 50-jähriges Bestehen durch den Nordbayerischen Musikbund erfahren.

1970 zunächst als reines Jugendorchester gegründet, hat die Stadtkapelle „Frankenland“ im Laufe der Zeit viele Entwicklungen durchgemacht und sich dabei als Musikverein für alle Altersklassen geöffnet. Man habe sowohl sehr erfolgreiche als auch sehr schwierige Zeiten durchlebt und könne „mittlerweile auf eine lebhafte, musikalische Geschichte zurückblicken“, wird zum Jubiläum festgestellt. Das sollte eigentlich im Jahr 2020 mit einem Jubiläumskonzert und einem Festwochenende gefeiert werden, doch wurde der Plan, wie für viele andere Ereignisse von der Corona-Pandemie durchkreuzt.

Auftritt bei der Kirchweih

Erst seit dem späten Frühling 2022 ist das musikalische Leben wieder in vollem Gange und „nachdem bereits wieder die traditionellen Auftritte auf der Neustädter Kirchweih und andere Ereignisse bestritten wurden, kann nun in diesem Jahr erstmalig nach Corona wieder unser Frühlingskonzert stattfinden“, teilt die Stadtkapelle „Frankenland“ mit aktuell 40 aktiven Musikern im Alter von zehn bis 72 Jahren mit. Einige Traditionen haben sich fest im Jahreskreislauf etabliert, wie zum Beispiel die alljährlichen Kirchweihauftritte, das traditionell im Frühling stattfindende Jahreskonzert oder die Promenadenkonzerte in Neustadt in der Bleich oder in Bad Windsheim im Kurpark.

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Von hjm und sb

Nicht nur die vergangenen zwei Jahre und die damit verbundenen Einschränkungen, sondern schwindende Mitgliederzahlen und Probleme, musikalischen Nachwuchs für das Vereinsleben zu begeistern, bereiten dem Verein seit Jahren Sorgen, lässt dieser wissen und kündigt an: „Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, möchte sich das „Frankenland“ in Zukunft moderner und auf neuen, vielleicht ungewöhnlichen Wegen präsentieren. So hat sich der Verein erfolgreich für das Förderprogramm „Impuls“ vom Bund beworben, welches auf Kulturvereine im ländlichen strukturschwachen Raum abzielt und Vereinen unter die Arme greift.

Neue Mitwirkende und Zuhörer gewinnen

Dabei liegt das Augenmerk darauf, den Verein in Zukunft in einem einheitlichen, zeitgemäßen Erscheinungsbild zu präsentieren, einen Wiedererkennungswert in der Bevölkerung zu schaffen und mit einem klar ausgerichteten Konzept und vielen neuen Ideen möglichst neue Zuhörer und natürlich auch aktive Mitwirkende aller Altersklassen zu gewinnen. Auch die heutzutage immer wichtiger gewordene Präsenz auf diversen Social-Media-Plattformen, sowie ein ansprechender Internetauftritt mit einer neu gestalteten Homepage werde eine Rolle spielen und sei bereits in Arbeit.

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Von Harald Munzinger

Das am 25. März stattfindende Konzert steht unter dem Motto „Auf zu neuen Ufern“, was zum einen ein symbolischer Hinweis auf den neuen Kurs des Vereins darstellen soll, zum anderen aber auch das musikalische Motto des Abends darstellt. An diesem wird die Stadtkapelle ein Programm aus rein sinfonischer Blasmusik präsentieren und die Zuhörer mit auf eine Schiffsreise über den Atlantik mit Stationen wie den Niederlanden und Großbritannien ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten nehmen. Mit bekannten Melodien von Frank Sinatra, Filmmusik, die in den wilden Westen entführen wird und einem Abstecher zum Broadway mit Musicalmelodien aus dem Welthit „Phantom der Oper“ wird die Rundreise durch Amerika ganz sicher zu einem Konzertgenuss für Jedermann.

Modernere Ausrichtung

Das „Mottokonzert“ werde der Startschuss für weitere Projekte dieser Art sein, bei denen sich die Musiker in all ihren Facetten präsentieren möchten und dem Publikum ein breitgefächertes Programm bieten werden, sagt der Leiter der Stadtkapelle Matthias Eckart. Natürlich werde auch das Steckenpferd „traditionelle Blasmusik“ weiterhin ein wichtiger Schwerpunkt bleiben. Mit der zusätzlichen Ausrichtung hin zu moderner und konzertanter Blasmusik, mit Ausflügen in die Rock-, Pop-, und Jazzmusik solle jedoch das Fundament für eine erfolgreiche Zukunft gelegt werden.

Einer der Höhepunkte an diesem Abend werden sicher die Ehrungen der Musiker sein. Von fünf bis 50 Jahren aktives Musizieren hat die Stadtkapelle in diesem Jahr eine große Bandbreite an musikalischen Würdigungen. Auch das "Frankenland" darf sich freuen, über 50 Jahre im Nordbayerischen Musikbund.