Ansbacher Kammerorchester dabei

Klangschönheit und Harmonie: So war das Herbst-Konzert der Kantoreien in Bad Windsheim

Stefan Blank

Redakteur für Westmittelfranken

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23.11.2023, 05:55 Uhr
Die Kantoreien aus Bad Windsheim, Neustadt/Aisch und Uffenheim in Aktion.

© Rita Träg Die Kantoreien aus Bad Windsheim, Neustadt/Aisch und Uffenheim in Aktion.

Die Kantoreien aus Bad Windsheim, Neustadt und Uffenheim, das Ansbacher Kammerorchester, ein Bläserensemble sowie Solisten sorgten in der Bad Windsheimer Stadtkirche St. Kilian für ein besonderes Konzert-Ereignis. Musiker Wolfgang Stadler sprach von einem "großartigen Erlebnis".

In der gut gefüllten Kirche leiteten die Dekanatskantorinnen Anne Barkowski (Bad Windsheim), Agnes von Grotthuß (Uffenheim) und Dekanatskantor Christoph Beyrer (Neustadt) die zahlreiche Sängerinnen und Sänger an, die im Vorfeld intensiv gemeinsam geprobt hatten. Am Vorabend des Volkstrauertages war es laut Stalder "ein Konzert, das in unsere Sehnsucht nach Frieden in dieser von Krieg geplagten Zeit passt".

Eine "raumfüllende Stimme"

Das Ansbacher Kammerorchester sowie ein Bläserensemble sorgten für die instrumentale Begleitung, unter anderem beim Werk "Hör' mein Bitten", der wohl bekanntesten geistlichen Komposition von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Wie Wolfgang Stadler beschreibt, begann "einfühlsam und zart vom Orchester begleitet die Solistin Lisa Rothländer mit ihrer auch im leisesten Piano raumfüllenden Stimme".

Der Chor der drei Kantoreien habe "unisono mit einem kräftigen Forte" geantwortet, wobei "ein regelrechtes Gänsehautgefühl aufkam. Der Chor übernahm in einem Dialog mit dem Sopransolo keine begleitende, sondern eine agierende Rolle. Es war ein gemeinsames Musizieren von Sopran, Chor und Orchester aus einem Guss."

Gefühl von Harmonie und Geborgenheit

Danach wurden Werke von Felix Mendelssohn-Bartholdy denen des zeitgenössischen norwegischen Komponisten Ola Gjeilo (*1978) gegenübergestellt. "Seine Musik ist eher der Neoklassik zuzurechnen und seine Chorwerke sind gekennzeichnet durch einfache eingängige beruhigende mehrstimmige Melodien", beschreibt Stadler. Die Werke "The Ground" und "Ubi caritas" hätten "ein Gefühl von Harmonie und Geborgenheit" vermittelt. Stadler weiter: "Auch bei den Werken von Gjeilo überzeugte der der Chor mit Klangschönheit, präziser Artikulation und absolut sauberer Intonation."

Im Mittelpunkt des Abends stand aber "Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser" von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Der Text habe "nicht nur äußere Bedrängnis durch Feinde und Spötter geschildert, sondern auch das Seelenleid eines Menschen, der sich verlassen fühlt". Wolfgang Stadler weiter: "Die romantische Musik Mendelssohns vertont eindrucksvoll menschliche Gefühle wie Sehnsucht, Angst in bedrängten Zeiten und Hoffnung auf Rettung durch Gott und wurde auf höchstem musikalischem Niveau dargebracht." Zum Abschluss gab es Martin Luthers "Verleih uns Frieden gnädiglich" in der Vertonung von Felix Mendelssohn-Bartholdy.

Insgesamt sprach Wolfgang Stadler von einem "eindrucksvollen Konzert auf höchstem Niveau. Es bleibt zu hoffen, dass die gelungene Zusammenarbeit der drei Kantoreien weitere musikalische Höhepunkte beschert. Und bei dem hohen musikalischen Niveau dürfte die professionelle Produktion einer CD durchaus angedacht werden".

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