Über 20 Künstlerinnen und Künstler

Neustart von „Kunst in Dachsbach“

12.7.2023, 10:33 Uhr
Erstmals steht auch das Tor zur „Scheune der Kunstmühle“ an der Schulstraße offen.

© Harald Munzinger Erstmals steht auch das Tor zur „Scheune der Kunstmühle“ an der Schulstraße offen.

Präsentiert wird dieses in einem neuen Format in der Gemeinde mit dem markanten Wasserschloss, die sich seit 2006 in der Kunstszene weit über die Region hinaus zunächst unter „Eigenart“, dann als „Kunst in Dachsbach“ einen Namen gemacht hat.

Nach der Corona-Zwangspause ergriffen Bürgermeister Peter Kaltenhäuser und die Stellvertreterin Barbara Stockmann gegen so manche baurechtlichen Hürden – Stichwort Brandschutz – die Initiative, die außergewöhnliche Galerie mit ihrer enormen Ausstrahlung, „wiederzubeleben“. Bei einer Ausschreibung fiel die Wahl auf den mehrfach ausgezeichneten Künstler Manfred Hönig aus Neustadt mit dem Vorzug, in der Kunstszene nicht nur in Franken bekannt zu sein und viele Künstler und auch Dachsbach als reizvollen Ausstellungsort zu kennen.

„Das Schöne ist, wenn man selbst so ein Format gestalten und sich eine Linie überlegen kann, auf der das Ganze läuft“, so Hönig zu seiner Bewerbung und dem Ziel, „zu versuchen, mit der Ausstellung eine Geschichte zu erzählen“. Unter dem Titel „Abstract vs. Realism“ – also Abstraktion versus Realismus - hat er Künstler ausgesucht, „die zum Teil voll abstrakt und auch sehr gegenständlich sind_ also beide Extrempole“. Dazwischen werde man auf Künstler stoßen, „die die Abstraktion zum Teil mit verwenden in ihren realistischen Bildern, um zu zeigen, dass Abstraktion in allen Bildern irgendwo auftaucht“, ließ Manfred Hönig – unter anderem „Dauergast“ beim NN-Kunstpreis – beim Ausstellungsaufbau wissen.

„Oberklammer zwischen zwei Polen“

Weil beide Pole „immer gerne als Gegensatz mit jeweils festgefahrenen Positionen gesehen werden“, will Hönig in der Ausstellung zeigen, „dass alles Teil der Malerei ist, sie mit der Fläche anfängt, bis zum durchgemalten Realismus geht und doch eigentlich immer wieder auch abstrakte Strukturen dabei sind. „Auf der einen Seite die Abstrakte Kunst, die abstrakte Malweise, bei der eigentlich nichts Reales und Gegenständliches mehr erkennbar ist, und auf der anderen Seite der Realismus, die mehr oder weniger exakte Darstellung der konkreten Wirklichkeit und Umgebung bis hin zur photographisch genauen Kopie der Dinge um uns herum“, wird der Kontrast beschrieben, der sich durchaus auflösen kann. „Abstract vs. Realism“ bildet somit „die Oberklammer zwischen den Arbeiten der beteiligten Künstler/innen und soll durch eine Konzentration des Blickes Übergänge, Gemeinsamkeiten und Kontraste der beiden Stilrichtungen aufzeigen“.

Als Maler und bildender Künstler habe er „das Hauptgewicht auf die bildende Kunst gelegt, um Reinheit und Klarheit in die Ausstellung zu bekommen“ erklärt Manfred Hönig das neue Format von „Kunst in Dachsbach“, die einst die „Eigenart“ des Kunstschaffens an der Staffelei, an der Drehscheibe oder mit dem Schweißgerät spiegelte. Im „Kaffeehaus im Aischgrund“ und in der Werkstatt „ars quo vadis“ werde Kunsthandwerk zu finden sein, kündigt es Hönig an, der sich in Dachsbach „auch mal die Organisation eines Kunsthandwerkermarktes vorstellen“ kann.

20 Jahre „ars quo vadis“

Am Freitag, 14. Juli, wird Hönig als Kurator von „Kunst in Dachsbach“ die Ausstellung im historischen Wasserschloss eröffnen, das Saxophon-Quartett „Four Sax“ sowie der Männergesangverein Dachsbach-Gerhardshofen die Vernissage mitgestalten. Anschließend stehen auch am Samstag und Sonntag (jeweils von 11 bis 18 Uhr) die Pforte auch der weiteren Ausstellungsorte offen, reicht das Spektrum von Malerei

und Bildhauerei über Lichtinstallation oder Metallgestaltung bis zu Glaskunst, Naturstickerei und Modedesign. Die Werkstatt „ars quo vadis“ – einst der Impuls für „Eigenart“ – feiert an dem Wochenende zugleich ihr 20-jähriges Bestehen unter dem Titel „Zurück in die Zukunft“ mit Objekten der Gastgeberinnen Erna Lentz und Doris Lauterbach sowie Hans Merkel und Burkhard Schürmann. Eine Einführung von Daniela Seren am 15. Juli um 15 Uhr wird am Piano musikalisch von Helen Gibson begleitet werden.

Auch im Wasserschloss, im Aischgrund-Café, in der erstmals als Ausstellungsort eingebundenen „Scheune der Kunstmühle“ (Schulstraße 1) sowie im Rathaus sind die wieder aus dem gesamten nordbayerischen Raum erwarteten Gäste zu Literatur, Musik und Mitmachaktionen eingeladen. Das Rathaus wird zum Hort der jungen Künstler aus dem Kindergarten und der Grundschule, lädt zudem dazu ein, das Wirken von Kunstschaffenden aus dem Aischgrund zu bewundern. Wer Lust hat, Dachsbach zu erkunden, kann sich einer Gästeführerin anschließen, zudem ist am Sonntag, 16. Juli, den „Bayerischen Energietag“ die Wasserkraftanlage an der Aisch zu besichtigen. Manfred Hönig bietet am Samstag und Sonntag Kunstkurse und sich das Rathaus als „Mitmachstation“ an.

Wenn in der Einladung angekündigt wird, dass „Dachsbach 2023 an die Tradition von „Eigenart“ und „Kunst in Dachsbach“ anknüpft, die 2020 durch Corona unterbrochen wurde, dabei zum Neustart noch größer und schöner werden will“, bestätigt dies ein Blick in die Ausstellungsübersicht unter www.kunst-in-dachsbach.de.

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