Verkauf der Produktionsstätte scheiterte

"Portfolio-Optimierung": Dieser Dax-Konzern schließt sein Werk in Franken

Stefan Blank

Region/Bayern

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2.2.2023, 16:30 Uhr
Die Firma Covestro ist seit 2018 im Dax vertreten.

© Covestro AG Die Firma Covestro ist seit 2018 im Dax vertreten.

Das Covestro-Werk in Markt Bibart im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim mit 48 Beschäftigten wird "im Laufe aktuellen Jahres" dicht gemacht. Das teilte der Leverkusener Werkstoffhersteller mit. Das Spezialgebiet am einzigen fränkischen Standort waren Thermoplastische Faserverbundwerkstoffe der Produktlinie "Maezio".

Covestro zählt nach eigenen Angaben zu den weltweit führenden Herstellern von hochwertigen Kunststoffen und deren Komponenten, mit rund 17.900 Mitarbeitenden an 50 Standorten. In Deutschland sind dies neben Markt Bibart Leverkusen, Dormagen, Krefeld, Brunsbüttel, Meppen und Bomlitz, mit insgesamt 7600 Beschäftigten. Die Kunden seien in Branchen wie Mobilität, Bauen und Wohnen, Elektro und Elektronik zu finden, aber auch in Sport und Freizeit, Kosmetik, Gesundheit sowie der Chemieindustrie. Der Umsatz im Geschäftsjahr 2022 wird vorläufig mit 17,968 Milliarden Euro angegeben.

Nur wenige Synergien

Begründet wird die Werksschließung mit einer "Portfolio-Optimierung". Die Geschäftseinheit Engineering Plastics solle "künftig verstärkt auf das Kerngeschäft ausgerichtet werden", heißt es von Covestro. Thermoplastische Faserverbundwerkstoffe seien "ein hochspezialisiertes und wettbewerbsintensives Nischengeschäft". Trotz hoher Investitionen in den Aufbau des Geschäftsfelds und die Produktionstechnik "konnten wir letztlich nur wenige Synergien mit unserem Kerngeschäft heben", wird Lily Wang, Leiterin der Geschäftseinheit Engineering Plastics, zitiert.

Covestro ging 2015 aus der ehemaligen Kunststoffsparte der Bayer AG hervor, übernahm im selben Jahr die TCG Thermoplast Composite GmbH aus Langenfeld. Acht Jahre später nun das Aus für das Werk in Markt Bibart. Covestro spricht von einer "strategischen Entscheidung". Zwar sei "intensiv nach einem Käufer gesucht" worden, jedoch vergeblich. Laut Standortleiter John Bauer liege das "Augenmerk vor Ort" nun auf "der bestmöglichen Unterstützung aller Kolleginnen und Kollegen". Angekündigt wird ein "enger Austausch mit der lokalen Arbeitnehmervertretung".

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