Nürnberger Stadtgarten-Projekt nimmt Fahrt auf

18.5.2012, 08:00 Uhr
Nürnberger Stadtgarten-Projekt nimmt Fahrt auf

© Foto: Clemens Helldörfer

Der Name dieses wohl ungewöhnlichsten Gemüse-Anbaugebietes in Nürnberg lautet „Stadtgarten“, organisiert und getragen wird es vom gemeinnützigen Verein Bluepingu.

„Wir sind alle mit sehr viel Begeisterung und mehr oder weniger Erfahrung dabei“, berichtet Joanna Nogly. Die Idee für einen Stadtgarten nach dem Vorbild ähnlicher Projekte, die etwa in Berlin und Hamburg existieren, entstand bei einem Treffen von an Biothemen interessierten Verbrauchern im vergangenen Jahr. Schnell fand sich daraufhin ein Team, das sich an die Umsetzung des Gartenprojekts machte.

„Wir sind durch die Stadt gefahren und haben nach geeigneten Flächen Ausschau gehalten“, blickt Joanna Nogly zurück. Kandidaten fanden sich etwa im Bereich des Z-Baus und an der Tafelfeldstraße, doch schließlich erwies sich die relativ zentrale Lage in der Weststadt als optimal. Vor zwei Wochen wurde schließlich der Vertrag geschlossen, der die Stadtgärtner jetzt zwei Jahre lang zu Pächtern des 3500 Quadratmeter großen ehemaligen Parkplatzes macht.

Freiwillige Helfer werden noch gesucht

Umsetzen wollen sie es aber auf keinen Fall alleine: Herzstück eines solchen „Urban Gardening“-Projektes ist es nämlich, freiwillige Mitstreiter zu gewinnen. Die Begrünung und Nutzbarmachung einer städtischen Brachfläche soll in erster Linie ein Gemeinschaftsvorhaben sein, das von der Begegnung und dem Austausch zwischen vielen begeisterten Gärtnern lebt.

Nürnberger Stadtgarten-Projekt nimmt Fahrt auf

© Clemens Helldörfer

„Wer Lust und Zeit hat, kann während der Öffnungszeiten vorbeikommen und mitmachen“, so Joanna. Das Areal Ecke Wandererstraße/Augsburger Straße ist im Moment am Dienstag und Freitag von 16 bis 20 Uhr sowie samstags von 14 bis 20 Uhr zugänglich.

Eigene Erde oder Saatgut muss niemand mitbringen, dies wird von Bluepingu gestellt. Sachspenden wie etwa Schubkarren, Spaten, Kisten oder Eimer sind aber durchaus erwünscht – sowie tatkräftige Mithilfe etwa beim Bau eines Foliengewächshauses oder eines Bewässerungssystems mit Regenwasser.

Damit das Stadtgartenprojekt weiterhin auf sicheren Füßen steht, wurde auch ein Patenschafts-Modell eingeführt: Für zwölf Euro pro Jahr kann man einen Quadratmeter der Fläche unter seine Fittiche nehmen. Abseits des notwendigen materiellen Unterbaus wollen die Stadtgärtner aber in erster Linie für ihre Ideale werben: Eine grüne Insel soll hier entstehen, die geprägt ist vom sanften Umgang mit der Natur und regionalem Denken.

Davon sollen auch die Städter angesteckt werden, die ansonsten mit Gemüse- und Nutzpflanzenanbau nur wenig zu tun haben. Eine gute Gelegenheit, hier einmal vorbeizuschauen, bietet sich am kommenden Samstag, 20. Mai, denn da findet auch nicht weit von der Stadtgarten-Fläche ab 12 Uhr das „Muggeley“-Stadtteilfest in der Wandererstraße statt.

Stadtgarten Nürnberg, Wandererstraße (Höhe Augsburger Straße), geöffnet Dienstag und Freitag von 16 bis 20 Uhr sowie samstags von 14 bis 20 Uhr. Informationen im Internet findet man auf der Seite www.bluepingu.de/stadtgarten
 

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