12. Juli 1970: Mit 360 Passagieren in die Luft gegangen

12.7.2020, 07:00 Uhr
12. Juli 1970: Mit 360 Passagieren in die Luft gegangen

© Kammler

Für 360 Gäste der Lufthansa – die restlichen neun Plätze hatte man schnell noch an das Personal vergeben – wurde der späte Nachmittag zu einem Trip in das süddeutsche Gebiet bis Bad Tölz und zurück.

12. Juli 1970: Mit 360 Passagieren in die Luft gegangen

© Kammler

Die schleppende Abfertigung – 360 Passagiere können schließlich nicht auf einmal das Rollfeld stürmen – war schnell vergessen, als der Riesenvogel sich in die Lüfte erhob. Fast merkte man nicht, daß sich das Flugzeug, das eine Reisegeschwindigkeit von 900 km/h besitzt, von der Erde abhob. Roter Sekt tat das übrige, um die Gäste bald in eine rosige Stimmung zu versetzen.

Oberbürgermeister Dr. Andreas Urschlechter, der mit Gattin Lilo die vordersten Plätze der „First Class“ besetzte, meinte: „Das ist das Flugzeug der Zukunft.“ Auch in der einen Stock höher gelegenen Bar war man der Ansicht, so sei das Reisen am angenehmsten. Für längere Strecken läßt sich die Zeit angenehm mit einem Spielfilm vertreiben, für kurze Strecken tut's Musik aus den Kopfhörern auch.

35 Minuten Flug vergingen im Nu. Die Prominenz – darunter Graf Roland Faber Castell, Bundesbahnpräsident Hermann Dürr und der Präsident der OPD Nürnberg, Dr. Wiesemeyer, schauten ebenso enttäuscht wie die Gäste der „Economy-Class“, als es hieß: „Bitte anschnallen, wir landen in wenigen Minuten.“ 

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