22. Juni 1970: Vollgas durch die Hitze

22.6.2020, 07:00 Uhr
22. Juni 1970: Vollgas durch die Hitze

© Bauer

Einen geplagten Eindruck machten die Ehrengäste – unter ihnen Bundesminister Käte Strobel und der Leiter der Nürnberger Staatsanwaltschaft, Hans Sachs. Über 70 Buben waren mit ihren selbstgebastelten „Rennern“ am Start erschienen, darunter fünf Fahrer der „Nürnberger Nachrichten“.

Dem Sieger der Nürnberger Stadtmeisterschaft winkte nicht nur ein schnittiges Fahrrad, sondern auch die Möglichkeit, sich in Kürze in Duisburg für den von der Adam Opel AG gestifteten „Großen Opel-Preis“ zu qualifizieren. Auf diese Chance, die für den Ersten eine Ausbildungshilfe in Höhe von 7.000 DM, für den Zweiten 5.000 DM und für den Dritten 4.000 DM bedeutet, verzichtete gestern allerdings der Nürnberger Stadtmeister Franz Vogel, der mit der Startnummer 46 die schnellste Zeit herausfuhr.

Er hatte für die 300 Meter lange Strecke nur 82,6 Sekunden benötigt und war damit vier Sekunden schneller als sein schärfster Rivale, Klaus Schmidt, mit der Nummer 41. Dritter wurde Rupert Strohmeier. Nach dem Verzicht von Franz Vogel werden jetzt die beiden anderen am 26. Juli zur Bundesausscheidung nach Duisburg fahren.

Im Mannschaftsfahren errang Merkur Nürnberg mit 83,5 Sekunden den Sieg vor der Quelle. Den Prominentenlauf konnte Hans Sachs gegen Stadtrat Hans Wagner für sich verbuchen. Gerhard Quiring, Distriktleiter der Adam Opel AG, gewann gegen Rainer Wasser, der als Nürnberger Stadtmeister vor neun Jahren Bundessieger geworden war.

Für diejenigen, die leer ausgegangen waren, bedeutete es trotzdem einen Riesenspaß, dabeigewesen zu sein. Wochenlang hatten sie in mühevoller Kleinarbeit an ihrem Flitzer gebastelt und niemand hatte ihnen dabei helfen dürfen. Teilweise waren sie schon beinahe „Profis“, andere wagten sich zum ersten Mal auf die Strecke. 

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