28. Juni 1969: Gefahr durch Salmonellen

28.6.2019, 07:00 Uhr
28. Juni 1969: Gefahr durch Salmonellen

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Zahlreiche Persönlichkeiten der Staats- und Stadtverwaltung würdigten in einem Festakt die für die menschliche Gesundheit, die Entfaltung der Landwirtschaft aber nicht zuletzt auch die zum Wohl der Tiere selbst unentbehrliche Arbeit der tierärztlichen Untersuchungsanstalt.

Rund 3,5 Millionen Materialeingänge, Wurstwaren, Molkereiprodukte sowie tierisches Kranken- und Seuchengut, wurden von den Mitarbeiter der Anstalt während der vergangenen 30 Jahre diagnostisch und gutachterlich untersucht. Diese Zahl beinhaltet nicht die Leistungen der Impfableitung, die Tausende von Impfstoffdosen herstellte, um Aufzuchtskrankheiten bei Kälbern, Lämmern und Ferkeln zu inhibieren.

Nicht enthalten sind die Untersuchungen im Zuge der Großkampagnen von 1950 bis 1961 gegen Tuberkulose und Brucellose bei den Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen. Gerade auf diesem Gebiet leistete die Untersuchungsanstalt eine vorbildliche Pionierarbeit für das bundesdeutsche Veterinärwesen.

In einem Festvortrag skizzierte der Leiter der Veterinäruntersuchungsanstalt, Regierungs- und Veterinärdirektor Dr. Günter Sieger, die Wandlungen in den Aufgaben der Untersuchungsanstalt. Während vor deren 2. Weltkrieg die Allgemeine Diagnostik und die kurative Tätigkeit dominierte, habe im Krieg und in den ersten Nachkriegsjahren der Akzent sich auf die seuchen-hygienische Tätigkeit verlagert. „Mit dem Rückgang der Seuchen wuchs die Massentierhaltung kontinuierlich an. Die kurative Praxis trat in den Hintergrund zugunsten der Prophylaxe.

Als zukünftige Aufgaben des Instituts bezeichnete Dr. Steger die präventiven Methoden der Betreuung und Beratung von Groß- und Größttierbeständen, exakte Futtermittelanalysen und schnell durchführbare klinisch-diagnostische Methoden. „Auf dem Gebiet der Lebensmittelhygiene werden Beratung am Ort der Herstellung mehr Mitarbeiter erforderlich machen.“

Um der zunehmenden Gefahr einer Verseuchung durch Salmonellen, von denen inzwischen über 1000 Typen bekannt wurden, vorzubeugen, forderte Dr. Steger nicht nur eine intensive Untersuchung tierischer Importprodukte, sondern eine exakte Überprüfung bei der Einfuhr tierischer Futtermittel und ihrer Beimischungen.

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