29. November 1970: Zeugnis einer gefahrvollen Reise

Nürnberg - Die Kommandokapsel des Raumschiffes Apollo 10 ist seit gestern in Nürnberg. Es ist die einzige Stadt in Bayern, in der das bereits zur Geschichte gewordene Gerät besichtigt werden kann. Die Kapsel ist eine Leihgabe des Smithsonian-Museums in Washington.

Die Kapsel ist bis einschließlich Dienstag, 1. Dezember, vor dem Quelle-Markt in der Fürther Straße zu besichtigen. Konsul Dr. Gustav Schickedanz gab aus diesem Anlaß einen Empfang, an dem unter anderen Regierungspräsident Karl Burkhardt, Bürgermeister Franz Haas, US-Generalkonsul Edward Doherty, US-Brigadegeneral Patton und der Leiter der Nürnberger Staatsanwaltschaft, Hans Sachs, teilnahmen.

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Nürnberg

30.11.2020, 07:10 Uhr

Kalenderblatt: Nürnberg im November 1970

Mit dieser in Nürnberg nun zu sehenden Kapsel haben die Astronauten Tom Stafford, John Young und Eugene Cernan im Mai 1969 den Mond umkreist. Dabei operierten Stafford und Cernan acht Stunden lang selbständig mit der Mondfähre "Snoopy" in der Mondumlaufbahn. Sie näherten sich der Oberfläche des Erdtrabanten zweimal bis auf 15 Kilometer, erprobten die Abstiegs- und Aufstiegsstufe, das Rendezvous und Dockmanöver mit dem Mutterschiff, die Rückkehr in die Kommandokapsel und den Abwurf der nun nicht mehr benötigten Fähre im Mondorbit.

Beulen und Schrammen

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Zahlreiche Aufnahmen wurden gemacht und das Gebiet inspiziert, wo zwei Monate später Apollo 11 landen sollte. Der Kapsel sind die Spuren ihres Aufenthaltes im Weltraum anzusehen. Die Hitzeschildverkleidung an der Unterseite ist verkohlt und ziemlich weit abgebrannt. Beulen und Schrammen zeugen von der gefahrvollen Reise.

"Es ist unglaublich, daß man diese Kapsel, die sich soweit von der Erde entfernt hat, jetzt in Nürnberg berühren kann", schwärmte Dr. Schickedanz und dankte dem US-Informationsdienst und anderen Behörden, daß sie die Ausstellung in Nürnberg – sie wird nur in fünf Städten der Bundesre-publik gezeigt – ermöglicht haben.