30. Juni 1970: Schon eine Rücklage für 1971

30.6.2020, 07:00 Uhr
30. Juni 1970: Schon eine Rücklage für 1971

© NN

Die Schlacht ist geschlagen, die PS-gewaltigen Brummer sind bereits unterwegs zu neuen Schauplätzen motorsportlicher Ereignisse – aber von leeren Rängen am Noris-Ring kann man einen Tag nach dem Rennen noch nicht sprechen: ein 16köpfiges, hauptamtlich eingesetztes, Arbeitskommando wird noch eine Woche lang zu tun haben, die Spuren dieses Wochenendes zu beseitigen.

Überall liegt der Abfall, durchmischt von leeren Flaschen und vielen Scherben. Es sieht an der fast vier Kilometer langen Rennstrecke aus, als hätten die Horden Attilas hier wochenlang gehaust. Bis auf den technischen Leiter des Motor-Club Nürnberg. Eberhard Högner (er steht dafür gerade, daß alles wieder in ordnungsgemäßen Zustand gebracht wird), aber nimmt man im Vorstand des veranstaltenden Vereins die zu bewältigende Arbeit leicht – weiß man doch, daß diese Spuren von fast 60.000 zahlenden Zuschauern stammen und daß damit ein Überschuß verbleibt. 

Und das Geld wird dringend gebraucht für weitere Sicherheitsvorkehrungen. Dazu zählen auch die acht Kilometer Maschendraht-Zaun, die Zuschauerplätze von der Strecke trennen. „In jedem Jahr ist der Zaun nach dem Rennen zusammengetrampelt. Auch diesmal ist fast nichts mehr davon zu gebrauchen“, klagt Eberhard Högner. 

Im nächsten Jahr will er den Zaun deshalb noch stabiler machen. Das wird auch nötig sein: 1971 soll die Starterliste für die 200 Meilen von Nürnberg noch attraktiver sein. Für genügend Anziehungskraft auf die Piloten wird nicht zuletzt die neugeschaffene Inter-Serie sorgen – und ein starkes Teilnehmerfeld wiederum wird die Zuschauer anlocken. „Immer bessere Rennen, immer mehr Zuschauer“ lautet das Motto des MCN.

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