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8. Januar 1972: Jetzt müssen sie schwitzen

8.1.2022, 07:00 Uhr
8. Januar 1972: Jetzt müssen sie schwitzen

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Mit Preßlufthämmern müssen sie der inzwischen zu Stein erstarrten Masse zu Leibe rücken. Obendrein haben sie noch mit einem Bußgeld zu rechnen, dessen Höhe von der Forstverwaltung festgesetzt wird. Die drei Lkw-Fahrer hatten insgesamt 15 Tonnen Frischbeton am 23. Dezember an die Kläranlage in Kreppendorf zu liefern. Sie passierten die Baustelleneinfahrt, wo ihre Lieferscheine abgezeichnet wurden.

Auf drei Stellen verteilt

In der Baustelle jedoch konnten sie ihre Ladung nicht löschen, weil ein Pumpgerät nicht rechtzeitig von einer anderen Firma geliefert worden war. Statt bei ihrer Firma anzurufen und dem Chef den Sachverhalt zu erläutern, beschlossen sie, ihre Ladung in der freien Natur loszuwerden. Als geeigneter Platz erschien ihnen das Waldstück südlich der Verbindungsstraße zwischen Vach und Obermichelbach im Landkreis Fürth. Im Schutz der Bäume ließen sie die graue Masse die Böschung hinunterlaufen. Statt alles an einer Stelle abzuladen, setzten sie den Beton an drei verschiedenen Stellen ab. Vermutlich hatten sie sich nicht träumen lassen, daß sie einmal den Beton selber wegräumen müßten.

Schwierige Ermittlungen

Die Ermittlung der Täter war für die Polizei nicht einfach gewesen. Bei mehreren Betonfirmen im Raum Nürnberg-Erlangen wurde nachgefragt, ob eine Lieferung über 15 Tonnen Beton vermißt werde. Das war nicht der Fall gewesen. Den entscheidenden Hinweis lieferte der Lieferschein über die Pumpe. Unten hatte der Baustellenleiter vermerkt, daß sie an dem fraglichen Tag nicht eingetroffen war. Danach war es nur eine Frage der Zeit, bis die Landpolizei die drei Täter ermittelt hatte. Nach Auskunft der Polizei hat der Beton am Wald einen Schaden von rund 300 DM angerichtet. Die 15 Tonnen Frischbeton kommen auf rund 1000 DM.

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