Allianz gegen Rechtsextremismus übt harsche Kritik an Corona-Demo

9.10.2020, 19:54 Uhr
Die Allianz gegen Rechtsextremismus fürchtet, dass auch am Sonntag in Nürnberg bei einer sogenannten Corona-Demo wieder Rechtsradikale mit Reichskriegsflaggen zu sehen sind.

© Ralph Peters via www.imago-images.de, imago images/Ralph Peters Die Allianz gegen Rechtsextremismus fürchtet, dass auch am Sonntag in Nürnberg bei einer sogenannten Corona-Demo wieder Rechtsradikale mit Reichskriegsflaggen zu sehen sind.

In der Demokratie seien Bedenken zu den Corona-Maßnahmen und den damit einhergehenden Einschränkungen des gesellschaftlichen Zusammenlebens durchaus möglich. Das stellt Stephan Doll, Vorsitzender der Allianz, fest. Doch solle jede Demokratin und jeder Demokrat hinterfragen, "mit wem sie oder er auf der Straße steht". Weder Sorgen, noch Kritik und Empörung rechtfertigten einen Schulterschluss mit Rechtsextremen und Feinden der Demokratie.

Doll ruft im Namen der Allianz dazu auf, der Demonstration von ehemaligen Schülern in Nürnberg an diesem Sonntag fern zu bleiben. An der Veranstaltung ist auch ein Auftritt von Michael Ballweg vorgesehen. Er ist Mitbegründer von Querdenken 711. Ballweg rief in der Vergangenheit wiederholt zu Demonstrationen und Kundgebungen gegen die Corona-Maßnahmen auf. Doll erinnert etwa an die Demo in Berlin, auf der Rechtsextremisten mit Reichskriegsflaggen und Reichsflaggen vertreten waren.

"Schulterschluss billigend in Kauf genommen"

Die Allianz ist davon überzeugt, dass Ballweg in der Vergangenheit gemeinsame Sache mit Rechtsextremisten, Holocaustleugnern, Reichsbürgern und Antisemiten gemacht und ihnen eine Bühne geboten habe. Er habe sich von den dort skandierten Positionen nicht distanziert. „Der Schulterschluss mit den Feinden unserer Demokratie wurde dabei zumindest billigend in Kauf genommen." Stephan Doll weiter: „Als Allianz liegt uns auch die Zukunft und Gesundheit der jungen Generation am Herzen. Es ist unverantwortlich, dass mit diesem Motto entgegen jeder wissenschaftlichen Erkenntnis das Kindeswohl mit den Füßen getreten wird.“