Hohe Inzidenz

Anstieg um 72 Prozent: Geschlechtskrankheit breitet sich in Nürnberg stark aus

Antonia Plamann

nordbayern-Redaktion

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28.2.2024, 12:44 Uhr
Kondome können vor Syphilis schützen. (Symbolbild)

© Ann-Marie Utz/dpa Kondome können vor Syphilis schützen. (Symbolbild)

Nürnberg verzeichnet einen deutlichen Anstieg von gemeldeten Syphilis-Fällen. Dies veröffentlicht das Robert-Koch-Institut (RKI) in einem aktuellen epidemiologischen Bulletin. Die Inzidenz in Nürnberg liegt im bundesweiten Vergleich deutlich über dem Durchschnitt. Im Jahr 2022 lag die Inzidenz in ganz Deutschland bei 10,0 Fällen pro 100.000 Einwohner. Im Vorjahr noch bei 8,1. Das "RKI" berichtet, dass 2022 insgesamt 8.305 Syphilis-Fälle gemeldet wurden. In Nürnberg lag die Inzidenz bei 29,2 je 100.000 Einwohner. Seit 2019 steigen die Fälle stark an, so wurden 2022 bereits 149 Fälle gemeldet. Das entspricht in Nürnberg einem Anstieg von 72 Prozent im Vergleich zu 2019. In München betrug die Inzidenz 2022 38,9 je 100.000 Einwohner.

Was ist Syphilis eigentlich?

Die "Deutsche Aidshilfe" beschreibt Syphilis als leicht übertragbare Geschlechtskrankheit, die durch Bakterien verursacht wird. Wird die Krankheit früh erkannt, ist sie mit Antibiotika gut heilbar. Wird sie nicht rechtzeitig erkannt, kann sie schwere gesundheitliche Schäden mit sich bringen. Schützen kann man sich mit Kondomen, diese bieten jedoch keinen 100-prozentigen Schutz. Die "Deutsche Aidshilfe" rät Menschen, die ihre Sexualpartner häufig wechseln, sich jährlich auf Syphilis testen zu lassen.

Bei Verdacht auf Syphilis wird ein Bluttest durchgeführt. Die Krankheit kann in mehreren Stadien verlaufen, und beginnt bei Betroffenen häufig mit einem Geschwür im Genital-, Anal- oder Mundbereich, gefolgt von Symptomen wie Fieber und Hautausschlag im zweiten Stadium. Nach Jahren kann es zu einer dritten Stufe der Krankheit kommen, berichtet die "Deutsche Aidshilfe". In dieser treten überall am Körper Geschwüre auf. Organe und auch das Nervensystem könnten geschädigt werden. Dies kommt aufgrund der guten medizinischen Versorgung heute aber kaum noch vor. Die Inkubationszeit beträgt nach Angaben des "RKI" durchschnittlich 14 bis 24 Tage, kann aber auch zwischen 10 und 90 Tagen dauern.