Aus Solidarität

Aufruf der Stadt: Nürnberger sollen heute Israel-Flaggen aus den Fenstern hängen

Franziska Holzschuh

Leitung Lokalredaktion Nürnberg

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11.10.2023, 10:03 Uhr
Am Samstag erstrahlte das Brandenburger Tor in weiß und blau; in Nürnberg wird es am Mittwoch eine Solidaritätskundgebung geben. 

© Sven Käuler/dpa Am Samstag erstrahlte das Brandenburger Tor in weiß und blau; in Nürnberg wird es am Mittwoch eine Solidaritätskundgebung geben. 

Die Berliner reagierten schnell: Am Samstagabend, direkt nach dem terroristischen Angriff der Hamas auf Israel, wurde das Brandenburger Tor mit der israelischen Flagge angestrahlt. Um 21 Uhr leuchtete das Gebäude für 15 Minuten in Blau und Weiß. Zentral unter der Quadriga war ein Davidstern zu sehen.

Auch Nürnberg soll nun die blau-weiße Flagge zeigen: Am Mittwoch sind die Menschen dazu aufgerufen, in ihren Häusern und Wohnungen sichtbar am Fenster eine Israel-Fahne anzubringen. Dieses stadtweite unmissverständliche Zeichen der Solidarität habe besondere Bedeutung in diesen schwersten Stunden des Staates Israel, heißt es von der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg (IKGN) und der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Mittelfranken, die diese Aktion organisieren.

Flaggen gibt es zum mitnehmen

Wer keine Flagge habe, könne bei der Solidaritätskundgebung für Israel am Mittwoch, 11. Oktober, um 18 Uhr am Kornmarkt eine bekommen. "Wir halten einige Tausend Israel-Fähnchen auf der Kundgebung bereit, damit Menschen diese mit nach Hause nehmen können", so die Organisatoren. Eine Israel-Fahne sei aber auch schnell selber gemalt.
Damit die Aktion so breit wie möglich gestreut werde, sollen Fotos von den Fahnen in den Fenstern gemacht und dann auf Sozialen Netzwerken gepostet werden mit dem Hashtag #nbgstehtzuisrael.

Die Kundgebung "Terror und Barbarei entgegentreten! Nürnberg steht an der Seite Israels!" am Mittwochabend wird von einem breiten Bündnis aus Politik, Gesellschaft, Kultur und Kirchen getragen - dabei sind über dreißig Organisationen aus der gesamten Region um Nürnberg.

Als Hauptredner hat sich der Bayerische Ministerpräsident angekündigt. Neben Markus Söder wird der Nürnberger Oberbürgermeister, Marcus König, reden, zudem Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern, Jo-Achim Hamburger, Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg, sowie die Nürnberger Bürgerin Lena Prytula.

"Wir stärken Israel den Rücken"

Jo-Achim Hamburger, Vorstand der IKGN, ist von dem Terrorangriff auf Israel immer noch geschockt: „Die Dimension des Überfalls übertrifft die menschliche Vorstellungskraft", sagt der Nürnberger. "In welcher Verfassung wäre dieses Land heute, wenn im Verhältnis der Einwohnerzahlen mehr als 7000 Deutsche massakriert, weitere 28.000 Schwerverletzte zu versorgen wären und bis zu 1500 weitere als Geiseln in Gefangenschaft gehalten würden?" Nicolai Makosch, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen-Gesellschaft Nürnberg und Mittelfranken, ergänzt: „Wir stärken Israel und seinen Menschen den Rücken in dieser schwersten Stunde mit allen Möglichkeiten, die uns geboten sind. Ganz besonders den jungen Männern und Frauen, die nun in einen Krieg ziehen müssen, der ihnen aufgezwungen wurde."

Am Samstag hatten Hunderte palästinensische Terroristen den Süden Israels überfallen. Insgesamt wurden mehr als 800 Menschen ermordet, Leichen geschändet und rund 150 Menschen, darunter auch deutsche Staatsbürger, in den Gaza-Streifen verschleppt.


Wer die Menschen in Israel finanziell unterstützen möchte, kann eine Spende mit dem Betreff "Israel in Not" an das Konto der IKGN mit der IBAN DE 71 7605 0101 0001 1241 50 überweisen. Die IKG wird alle Spenden wohltätigen Zwecken in Israel zuführen.

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