Ausflug ins Stadion: Wo duscht eigentlich Marek Mintal?

NÜRNBERG - Heute blicken alle Clubanhänger, wenn nicht ganz Franken, gebannt auf das Nürnberger Stadion: Nach dem Wiederaufstieg in die 1. Liga steht für den 1. FCN die erste Bewährungsprobe an - und das gegen die befreundeten Schalker. Was heute allerdings nicht möglich ist, geht nächste Woche wieder beim Ferienprogramm des Jugendamts: Einmal den heiligen Stadionrasen berühren und in die Kabine der Fußballidole spitzen.

«Das Beliebteste bei den Führungen ist immer der Rasen. Da gibt es, egal ob Senioren oder Kinder, kein Halten mehr!», verrät Alexandra Haderlein, die seit zwei Jahren die Stadionführungen beim 1. FC Nürnberg übernommen hat. Andächtig fühlen die Jungs zwischen sechs und zehn Jahren das frisch gemähte Gras, auf dem sich sonst die Idole Mintal und Pinola in Zweikämpfe verbeißen, Pässe schlagen oder nach vorne stürmen.

Auf Angela Merkels VIP-Sitzplatz wird es warm ums Fanherz

Den neunjährigen Noel kann das bloße Grün aber nicht beeindrucken. Er hat ein klares Ziel vor Augen: Die Umkleidekabine seines Idols Marek Mintal. Zuvor bekommen die Kids die Aufgabe, eine echte Pressekonferenz nachzustellen. Noel spielt selbstverständlich seinen Lieblingsspieler und antwortet auf die Frage, wie viele Tore er beim nächsten Spiel machen wird, keck: «Ich hoffe eins oder zwei! Versprechen kann ich aber nichts!»

Nicht nur in die Spielerrolle dürfen die Kinder schlüpfen. Auch auf Angela Merkels VIP-Sitzplatz wird den Jungs warm um ihre Fanherzen. An manchen Stationen, etwa der Stadiontechnik für den Kommentator, muss Alexandra Haderlein auch einmal mahnen: «Hände in die Hosentaschen! Nur ein Knopf und die Bayernhymne ertönt über die Lautsprecher. Und das mag doch keiner!» Das passiert zur Erleichterung aller nicht. Als Highlight der Ferienführung gibt es einmal «Die Legende lebt» in voller Lautstärke über die Stadionboxen.

«Hier steh’ ich nicht mehr auf!»

Schließlich nähert sich die Fangruppe vor Aufregung immer schnelleren Schrittes dem ihrer Meinung nach Allerheiligsten: den Umkleidekabinen der Profis. Noel kann es kaum fassen, als er sich schließlich auf dem mit der Nummer elf gekennzeichneten Platz von Marek Mintal wiederfindet: «Boa, hab’ ich ein Glück! Hier steh’ ich nicht mehr auf!», teilt er seinen Begleitern mit. Für einen Blick auf die Spielerduschen, Massagebänke und den umkleideeigenen Whirlpool löst sich Noel aber dann doch noch von seinem eben auserkorenen Mintal-Thron. Das Stadionerlebnis ist damit perfekt.

Die nächste Führung hinter die Kulissen des Frankenstadions im Rahmen des Ferienprogramms findet am Mittwoch, 12. August, für Zehn- bis 16-Jährige und am Mittwoch, 19. August, für Sechs- bis Zehnjährige statt, jeweils von 11 bis 12.30 Uhr. Eltern dürfen gerne mitkommen; in jedem Fall ist eine vorherige, persönliche Anmeldung im Jugendamt, Dietzstraße 4, erforderlich (Montag bis Freitag 8.30 bis 12.30 Uhr). Dort ist auch die Teilnahmegebühr von drei Euro in bar zu entrichten.