Fotos von Ewgenij Chaldej

Ausstellung "Krieg und Frieden": Endlich dürfen Besucher in den Cube 600

5.7.2021, 17:51 Uhr
Steffen Liebscher ist Kurator der Ausstellung "Krieg und Frieden". Hier zeigt er eine Aufnahme aus dem Jahr 1944 mit dem Titel "Das Leben geht weiter". Die Stadt Sewastopol auf der Halbinsel Krim war im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört worden. Der Alltag der Überlebenden spielte sich folglich in den Trümmern und Ruinen  der Stadt ab.

© Stefan Hippel, NNZ Steffen Liebscher ist Kurator der Ausstellung "Krieg und Frieden". Hier zeigt er eine Aufnahme aus dem Jahr 1944 mit dem Titel "Das Leben geht weiter". Die Stadt Sewastopol auf der Halbinsel Krim war im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört worden. Der Alltag der Überlebenden spielte sich folglich in den Trümmern und Ruinen  der Stadt ab.

Eine Ausstellung in Zeiten zu zeigen, in denen sie sich keiner live vor Ort ansehen kann, ist sicher nicht im Sinne des Erfinders. Umso mehr freut sich Kurator Steffen Liebscher, dass die Ausstellung "Krieg und Frieden - Fotografien von Ewgenij Chaldej" im Cube 600 seit wenigen Wochen endlich für Besucher zugelassen ist.

Rund 500 Interessierte haben sich die Aufnahmen des sowjetischen Kriegsfotografen laut Liebscher seit Ende Mai bereits angesehen. Die gute Nachricht für alle weiteren Neugierigen: Die erste Wechselausstellung des Memoriums Nürnberger Prozesse wurde bis zum 3. Oktober verlängert. Es bleibt also reichlich Gelegenheit, sich selbst einen Eindruck von den historischen Aufnahmen zu machen.

Ein Foto machte ihn weltberühmt

Ewgenij Chaldej, der 1917 geboren und 1997 gestorben ist, gehört zu den bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts. Seine Fotografien verdeutlichen die Schrecken und das Grauen des Zweiten Weltkrieges. Sie zeugen aber auch von Hoffnung und Wiederaufbau in der Nachkriegszeit. Sein Foto vom Hissen der sowjetischen Fahne auf dem Berliner Reichstag 1945 machte ihn weltbekannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg fotografierte er auch die zerstörte Stadt Nürnberg und den Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess.

Die Wechselausstellung "Krieg und Frieden" ist in Kooperation zwischen der Stadt Nürnberg und der Russischen Föderation entstanden und wird vom Memorium Nürnberger Prozesse kuratiert. Im Rahmen einer digitalen Eröffnungsveranstaltung wurde sie bereits am 22. April der Öffentlichkeit vorgestellt. Nun können sich Geschichtsinteressierte selbst in den drei großen Räumen in der Fürther Straße 104 umsehen.

Vorherige Anmeldung nötig

Wer die Fotos, auf denen Chaldej unter anderem verschiedene Schauplätze in der Sowjetunion, den Vormarsch der Roten Armee und die Einnahme von Städten wie Budapest und Wien dokumentiert, aus nächster Nähe betrachten möchte, sollte etwa 30 bis 60 Minuten einplanen, erklärt Liebscher. Der Eintritt ist frei. Wichtig: Abweichend von der aktuellen Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung ist auch bei einer Inzidenz unter 50 weiterhin eine vorherige Online-Registrierung für den Besuch der Ausstellung nötig. Das gilt auch für Besitzer von Jahreskarten.

Wechselausstellungen im Cube 600 können unabhängig von der Dauerausstellung des Memoriums besucht werden, eine weitere separate Anmeldung ist also nicht nötig. Zu sehen sind Chaldejs Fotografien während der gewöhnlichen Öffnungszeiten des Memoriums Nürnberger Prozesse am Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von je 9 bis 18 sowie Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Dienstags ist das Memorium geschlossen.

Hier geht es zur Anmeldung: tickets.nuernberg.de/services/baths/13

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