Bergstraße in Nürnberger Altstadt wird wieder geöffnet

6.3.2021, 14:15 Uhr
Die Pfosten sollen weg, damit man vom Albrecht-Dürer-Platz aus wieder in die Bergstraße fahren kann. 

Die Pfosten sollen weg, damit man vom Albrecht-Dürer-Platz aus wieder in die Bergstraße fahren kann. 

Grüne und Linke votierten gegen das Konzept von CSU und SPD, das zudem vorsieht, im Vestnertorgraben auch Verkehr in West-Ost-Richtung zuzulassen. Da die Bergstraße als sogenannte Spielstraße ausgewiesen werden soll, sieht Thorsten Brehm in dem beschlossenen Maßnahmenpaket mehr "als einen Ersatz für ein paar Pfosten".

Der SPD-Fraktionsvorsitzende hebt in der Debatte auch hervor, dass es in der Burgstraße einen Fußgängerbereich zwischen Halbwachsengäßchen und Oberer Krämersgasse geben soll. Die Pfosten seien nie "ein Selbstzweck" gewesen, es gehe um ein Gesamtkonzept für die nördliche Altstadt.

Ähnlich argumentieren Andreas Krieglstein und Max Müller für die CSU, die beide betonen, dass man sich sehr viel Zeit genommen habe, um die Interessen bestmöglich gegeneinander abzuwägen. Müller sagt, dass er die Kritik, hier finde eine überstürzte Entscheidung statt, nicht nachvollziehen könne. Unter anderem der Bürgerverein Altstadt hatte in dieser Richtung argumentiert.

"Verkehrsberuhigung hilft nichts"

"Es ist nicht verwerflich, wenn Menschen in der Altstadt ein Auto haben und dort parken wollen", sagt Grünen-Fraktionschef Achim Mletzko. Den Durchgangsverkehr aber wolle man unterbinden. Deswegen hält er die Öffnung der Bergstraße für kontraproduktiv. Dass dort wegen der Ausweisung als verkehrsberuhigte Zone kaum jemand mehr durchfährt, hält er für illusorisch.

Zudem konterkariere man mit dem Beschluss jene verkehrsphilosophische Linie, die die Rathaus-Akteure mit dem Masterplan zur Mobilität unlängst erst vorgestellt hätten. Der CSU gehe es letztlich nur darum, mit dem Entfernen der Pfosten ein Wahlversprechen umzusetzen. Ein Motiv, das Jürgen Horst Dörfler (Freie Wähler) aber für völlig legitim hält – das sei schließlich Ziel jeder Partei.

Manche Parteien können nicht mitdiskutieren

Der 16-köpfige Ferienausschuss vertritt in Zeiten der Pandemie den Gesamt-Stadtrat. Manche Parteien sind dort indes nicht vertreten. Jan Gehrke (ÖDP), der in der Sache Mletzko zustimmt, und Alexandra Thiele (Gute) verfügen über keinen Sitz in dem Notgremium. Sie haben in einem gemeinsamen Antrag die Verschiebung des Beschlusses gefordert.

Im Ferienausschuss sollten nur nicht aufschiebbare Themen behandelt werden. Die Bergstraße gehöre in den Verkehrsausschuss, sobald dieser wieder tagt, argumentierten die beiden Antragsteller. Letztlich fand der Antrag jedoch keine Mehrheit.

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