Wenn die Welt Flügel hat

Berührende Kunstwerke: Die Klasse 2e der Sperberschule macht mit beim Projekt „Frieden ist Klasse!“

31.5.2022, 16:02 Uhr
Die Klasse 2e der Sperberschule hat im Pausenhof mit der Künstlerin Patrizia Arrigo-Daumenlang (rechts hinten) ein Kunstwerk zum Thema Frieden gestaltet. Vorne rechts Klassenlehrerin Susanne Pechstein.

© Manuela Prill, NNZ Die Klasse 2e der Sperberschule hat im Pausenhof mit der Künstlerin Patrizia Arrigo-Daumenlang (rechts hinten) ein Kunstwerk zum Thema Frieden gestaltet. Vorne rechts Klassenlehrerin Susanne Pechstein.

Große oder kleine Buchstaben? Diese Entscheidung muss sorgsam überlegt und ausdiskutiert werden. Schließlich ist der Satz „Frieden ist wichtig für die ganze Welt“ die entscheidende Botschaft ihres gemeinsamen Kunstwerks und soll gut lesbar sein.

Eine riesige Weltkugel mit weiß-blauen Flügeln ziert die Garagenrückwand auf dem Pausenhof der Sperberschule. Drumherum schwirren bunte Schmetterlinge, Bienen, Blümchen und rosa Herzen. In das Bild haben die Kinder alles gepackt, was ihnen zum Thema „Frieden“ einfiel. Liebe und Freundschaft gehören dazu, ebenso wie eine gesunde Natur und, dass alle freundlich zueinander sein sollen.

Berührende Sätze

„Wenn Frieden ist, dann hat die Welt Flügel“, erklärt die kleine Luisa. Immer wieder seien in der Vorbereitungszeit solch berührende Sätze gefallen, berichtet die Nürnberger Künstlerin Patrizia Arrigo-Daumenlang. Sie begleitet die 2e schon seit mehreren Wochen und hilft den Schülern, ihre Ideen kreativ umzusetzen. „Freunde sind Friedenspartner“ ist noch so ein Satz oder der Gedanke des achtjährigen Detion: „Wenn ich Freunde habe, fühle ich mich wie in einer Familie.“ Dies soll die Überschrift für das zweite Kunstwerk der Klasse werden. Auf der anderen Seite der Garage haben die Schüler nebeneinander ihre Umrisse an die Wand gemalt, um auszudrücken, dass sie ein Team und Freunde sind, die zusammenstehen. Da, wo das Herz ist, prangt bei vielen Figuren ein Peace-Zeichen.

Kinderkunst zum Thema Frieden - sie wirkt.

Kinderkunst zum Thema Frieden - sie wirkt. © Manuela Prill, NNZ

Austausch mit Profis

Die Sperbergrundschule ist eine von elf Nürnberger Schulen, die an dem Projekt „Frieden ist Klasse!“ des Amts für Kultur und Freizeit teilnimmt. Die Schülerinnen und Schüler bekommen hier die Möglichkeit, sich ein Schuljahr lang intensiv und partizipativ mit den unterschiedlichsten Facetten des Themas zu beschäftigen und ihre Ideen mit einem professionellen Künstler umzusetzen.

Trickfilme und Tänze

In der Knauerschule etwa entsteht ein Trickfilm, an der Birkenwald Schule und an der Grundschule (GS) Altenfurt wird Theater gespielt, in der GS Zerzabelshof getanzt und an einem Hörspiel gefeilt, eine dritte Klasse der Helene-von-Forster-Schule macht Tape-Art, Fußball und Fairplay ist das Motto der 1c der Gretel-Bergmann-Schule.

Brisanter Bezug

Als das Projekt im Oktober letzten Jahres an den Start ging, wusste natürlich noch niemand, welch brisanten aktuellen Bezug es bekommen würde. „Der Krieg in der Ukraine beschäftigt die Kinder so sehr, gerade deshalb ist die Möglichkeit, bei diesem Kunstprojekt zusammenzuarbeiten ein wichtiges Ventil für sie“, sagt Patrizia Arrigo-Daumenlang.

Auch Klassenlehrerin Susanne Pechstein ist dankbar für das Angebot. „Gerade nach der Coronazeit ist es für die Kinder besonders schön, gemeinsam etwas machen zu können, ganz ohne Leistungsdruck“, sagt sie. Begeistert berichtet sie davon, wie engagiert ihre Schüler bei der Sache sind und sich auch sonst eher schwierige oder schüchterne Kinder mit Feuereifer einbringen.

Die 2e entschied sich schließlich demokratisch dafür, ihre Botschaft in kleinen Buchstaben an die Wand zu malen, einfach, weil der Platz dafür besser ausreicht. Streiten muss man sich deswegen nicht, findet der neunjährige Diego. „Streiten ist nicht so schön, Frieden ist viel wichtiger!“

Information:

Den Abschluss des Projekts „Frieden ist Klasse!“ feiern alle teilnehmenden Schulen zusammen am Donnerstag, den 21. Juli von 9 bis 12 Uhr auf der Wöhrder Wiese. Dort werden alle Kunstwerke und Arbeiten präsentiert, außerdem soll aus Puzzleteilen ein großes, gemeinschaftliches Friedensbild entstehen, weitere Infos hier

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