CSD während Corona: Nürnberg hisst die Regenbogenfahne

2.8.2020, 18:26 Uhr
Die Menschenkette führte quer durch die Nürnberger Innenstadt.

© Stefan Hippel Die Menschenkette führte quer durch die Nürnberger Innenstadt.

Es tröpfelte vom Himmel, doch auch ohne Sonne gab es in der Fußgängerzone einen großen Regenbogen — in Form der Regenbogenfahnen als Zeichen der Toleranz und der Vielfalt von Lebensformen.

Im Zentrum der Stadt machten die Nürnberger LSBTIQ-Gruppen auf ihr Anliegen aufmerksam. Das sperrige Kürzel steht für Lesbisch, Schwul, Bi, Trans, Inter und Queer, es benennt die unterschiedlichen sexuellen Identitäten. In den vergangenen Jahren feierte der Nürnberger CSD bunte, teilweise schrille Umzüge, heuer war es corona-bedingt zurückhaltender. „Wir wollten unter den gegebenen Umständen trotzdem Präsenz zeigen“, sagt CSD-Vorstand Daniela Schlegl.

Auf Abstand geachtet

Ordner(innen) achteten darauf, dass die Menschenkette luftig-locker blieb: Der Abstand von 1,50 Metern sollte gewahrt bleiben. Die meisten Teilnehmer(innen) trugen Nasen- und Mundschutz. Mit dem Slogan „Queer Europe – kein Schritt zurück“ zieht die hiesige Community eine vorläufige Bilanz für den Kontinent.

Auf der einen Seite verweist man auf die Republik Malta, in deren Verfassung die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verboten ist. Der Inselstaat hat sich daher zu „einem angesagten queeren Urlaubsziel“ entwickelt, so der Förderverein CSD Nürnberg. Auch Norwegen mit seinem Transsexuellen-Gesetz wird neben Finnland und Schweden lobend erwähnt.

In vielen Ländern verfolgt

Auf der anderen Seite stehen Länder wie Ungarn, Ukraine, Polen und Türkei, in denen Homosexuelle immer noch große Schwierigkeiten haben und teilweise verfolgt werden. Im Kampf um Gleichberechtigung sei man noch lange nicht am Ziel, bekunden die CSD-Aktivisten.

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