Zuspruch ebbt ab

Demo gegen Corona-Maßnahmen: "Team Menschenrechte" stieß in Nürnberg auf Gegenprotest

Elke Graßer-Reitzner und Max Söllner

Textchefin und Rechercheteam

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31.1.2022, 21:29 Uhr
Rund 2.500 Menschen haben am Montagabend nach ersten Polizeischätzungen auf dem Willy-Brandt-Platz mit Trommeln, Trillerpfeifen, Kuhglocken, Lichterketten und Megaphon gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen demonstriert.

© Stefan Hippel, NNZ Rund 2.500 Menschen haben am Montagabend nach ersten Polizeischätzungen auf dem Willy-Brandt-Platz mit Trommeln, Trillerpfeifen, Kuhglocken, Lichterketten und Megaphon gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen demonstriert.

Rund 2.500 Menschen haben am Montagabend nach Polizeiangaben auf dem Willy-Brandt-Platz mit Trommeln, Trillerpfeifen, Kuhglocken, Lichterketten und Megaphon gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen demonstriert.

Danach setzte sich die Menge zu einem Umzug durch den Stadtteil Wöhrd in Bewegung. Vor einer Woche hatten sich etwa 4400 Menschen einem Protestzug durch die Nordstadt angeschlossen.

"Nürnberg bewegt sich! Für eine freie Impfentscheidung", hatten die Protestierenden ihren "Montagsspaziergang" betitelt. In Anspielung an ein Zitat des früheren Bundeskanzlers Willy Brandt sagte ein Redner, man müsse "mehr Demokratie wagen". Das sei heute überfällig. Die Menge skandierte immer wieder "Freiheit, Freiheit".

Die Veranstaltung, die das der Querdenker-Szene nahestehende "Team Menschenrechte" angemeldet hatte, stieß aber auf Widerspruch: Gut 150 Menschen versammelten sich auf Initiative einer Gruppe Privatleute in der Badstraße, darunter auch Mitglieder von "Omas gegen Rechts", um Gegen-Protest zu bekunden. Man sehe die eine oder andere staatliche Auflage ebenfalls kritisch, sagte Gabi (55), aber man dürfe deswegen nicht mit Rechten und Rechtsextremen auf die Straße gehen.

Eine 66 Jahre alte Frau monierte: "Wir sind in Deutschland lauter Egozentriker geworden." Es gehe nun darum, seiner gesellschaftlichen Verantwortung nachzukommen und sich impfen zu lassen. Die Gegen-Demo hatte auch der Arbeitskreis "Ohm gegen Rechts" und die Instagramseite "Antifa Nürnberg" beworben. Beide Versammlungen verliefen insgesamt störungsfrei.

Dieser Artikel wurde am 31.01.2022 um 21:29 Uhr aktualisiert. Lesen Sie hier, wie es zum verstärkten Gegenprotest kam und was dort inhaltlich gesagt wurde:

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