Denkmal-Preis für Kettensteg und Herrenschießhaus

19.12.2012, 20:30 Uhr
Denkmal-Preis für Kettensteg und Herrenschießhaus

© Michael Matejka

Am Mittwoch enthüllten Baureferent Wolfgang Baumann und Heinrich Schroeter, Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer, je eine Ehrentafel an der Fassade des Herrenschießhauses und am Kettensteg. Für jeden Passanten sichtbar, verweisen die Tafeln auf den „Bayerischen Denkmalpflegepreis“, den die beiden historischen Bauwerke im September 2012 von der Ingenieurekammer-Bau und dem Landesamt für Denkmalpflege verliehen bekommen haben.

Mit dieser Auszeichnung würdigen die Kammer und das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege öffentliche und private Bauherren, die sich vorbildlich für den Erhalt von denkmalgeschützten Bauwerken in Bayern eingesetzt haben. „Die Arbeit der Bauingenieure ist oft unsichtbar. Mit dem Preis soll die Ingenieurleistung herausgestellt und prämiert werden“, so Heinrich Schroeter.

Insgesamt 59 Einsendungen aus ganz Bayern gab es in diesem Jahr. Die Stadt Nürnberg wurde gleich für zwei städtische Bauwerke geehrt. Den „Bayerischen Denkmalpflegepreis“ in Gold in der Kategorie „Öffentliche Gebäude“ teilt sich der Kettensteg mit der Wallfahrtskirche Maria Birnbaum in Schwaben.

Gold für Hängebrücke

Im Fall des Nürnberger Bauwerks sei es gelungen, den Steg mit einem sogenannten Stahlhohlkasten zu verstärken, um eine zu große Schwingung zu vermeiden und das Durchhängen der Brücke aufzuheben, betont Schroeter.

Der am 30. Dezember 1824 als erste eiserne Hängebrücke eröffnete Kettensteg gilt heute als die älteste erhaltene Hängebrücke Europas. Im Mai 2009 wurde der Kettensteg wegen der fortschreitenden Verschlechterung des Gesamtzustandes für den Fußgängerverkehr gesperrt. 

Den Anstoß zur Sanierung gab der Verein BauLust unter dem Motto „Der Kettensteg schwingt“. Den engagierten Vereinsmitgliedern gelang es, 25 Prozent der Sanierungskosten als Spenden einzutreiben. 2010 wurde der Kettensteg dann für 1,3 Millionen Euro grundsaniert. 

Mit dem „Bayerischen Denkmalpflegepreis“ in Bronze wurde die Sanierung des Herrenschießhauses ausgezeichnet. Die Jury, der Ingenieure, Architekten und Denkmalschützer angehören, zeigte sich besonders von der gelungenen Innendämmung des im Jahre 1582/1583 errichteten Sandsteinhauses beeindruckt. Durch die Innendämmung, den Einbau neuer Fenster und einer neuen Heizungsanlage ist es gelungen, die Energie kosten um 50 Prozent zu reduzieren. Das Herrenschießhaus wird heute vom Bildungszentrum genutzt.

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