Der kommunalpolitische Kommentar

30.7.2011, 15:40 Uhr
Der kommunalpolitische Kommentar

Gestern ging es vor allem um die Planungen für den Boulevard beim Sebastianspital. Der Boulevard ist im Grunde nur eine Verbreiterung des Gehwegs: Derzeit kommt es an dieser Stelle oft zu brenzligen Situationen zwischen Fußgängern, Rollstuhlfahrern und Fahrradfahrern. Wenn das Umfeld des Wöhrder Sees schon umgestaltet wird, dann ist dieser Punkt ein „Muss“.

Wasserqualität verbessern

In der Bevölkerung gab es zum Teil sehr große Erwartungen, was alles möglich sein wird, wenn der künstliche See nach fast 40 Jahren in Betrieb aufgehübscht wird. Es wird dabei vergessen, dass das bayerische Umwelt- und Gesundheitsministerium nicht einen bombastischen Wasserpark am Wöhrder See bauen will und kann. Es geht vor allem darum, Einbauten im See vorzunehmen, um die Fließgeschwindigkeit der Pegnitz zu erhöhen, damit die Wasserqualität verbessert wird: Wenn das Wasser schneller fließt, dann werden auch die Schwemmpartikel schneller ausgeschwemmt und die Schlammbildung wird verhindert. Die technischen Einbauten rechtfertigen dann auch bauliche Veränderungen für das Umfeld. Auch der Boulevard kommt nur deshalb zustande, weil seine Konstruktion in der Tiefe die Pegnitz beschleunigen soll.

Künstliche Wellen für Surfer


Spannend dürfte es noch bei der künstlichen Welle für Surfer werden. Während Umweltminister Markus Söder und das Wasserwirtschaftsamt einen Standort im Westen der Stadt favorisieren, wünschen sich SPD und viele Jugendliche das Wellenreiten auf dem Wöhrder See. Wo die Welle am Ende hinkommt, ist aber fast ein Luxusproblem. Hauptsache es wird etwas Neues für die Jugendlichen angeboten. Was München auf der Isar kann, kann Nürnberg auch.

Neben den Veränderungen direkt am Wöhrder See, die auch neue Planschmöglichkeiten für Kinder, eine Vogelbeobachtungsstation und ein kleinen Strand vorsehen, muss vor allem das Wegenetz um Umfeld des Sees verbessert werden. Es grenzt fast an ein Wunder, dass es am unteren Wöhrder noch zu keinen größeren Unfällen zwischen Fußgängern und Radfahrern gekommen ist. Die Wege müssen entzerrt oder zumindest verbreitert werden, damit mehr Platz zwischen Fußgängern und Radfahrern ist.