Der Weg zu besserer Luft ist noch weit

24.9.2018, 19:48 Uhr

Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Nach diesem Motto verlief in Nürnberg lange auch die Wahrnehmung der Luftschadstoffe. So klar wie ärgerlich war nur eins: Regelmäßig wurden und werden die Grenzwerte für Stickstoffdioxid an der Von-der-Tann-Straße, also auf dem stark belasteten Westring, überschritten. Wirklich nur dort? Viele gaben sich der Illusion hin, Nürnberg habe ansonsten kein ernsthaftes Problem. Entsprechend große Augen machten die meisten Stadträte, als ihnen der "Masterplan für eine nachhaltige und emissionsfreie Mobilität" – das klingt nach purer Zukunftsmusik – mit einigen Szenarien präsentiert wurde. So ganz neu sind viele Erkenntnisse indes nicht, meinte Umweltreferent Peter Pluschke und verwies auf den schon länger bestehenden Luftreinhalteplan. Dabei dürften neben dem Verkehr auch die anderen Verursacher wie die Industrie und die Heizungen der Häuser nicht ausgeblendet werden.

Dennoch stehen einmal mehr Neuauflagen uralter Verkehrsdebatten zu befürchten. Dabei bleibt gar nichts anderes übrig, als alle Chancen, auch die kleinen, für einen Ausbau und für Verbesserungen des "Umweltverbunds" aus Bussen und Bahnen sowie dem Radverkehr noch konsequenter zu nutzen als bisher.

Für eine wirklich nachhaltige Förderung bleiben Bund und Land gefordert. Unabhängig davon führt an (maßvollen) Bandagen für den Individualverkehr kein Weg mehr vorbei, sollen die Städte und ihre Bürger nicht am Verkehr ersticken.

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