Auch Gäste entsetzt

Drogenrazzia in der "Rakete": Betreiber erhebt schwere Vorwürfe - "Wir sind nicht erwünscht"

Tobi Lang

Redakteur

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16.5.2023, 05:48 Uhr
Diese Fotos zeigen, wie die Polizisten die Rakete auseinandernahmen. Die Betreiber sagen, dass ihnen dabei ein Schaden entstand, der in die Tausende geht.

© privat Diese Fotos zeigen, wie die Polizisten die Rakete auseinandernahmen. Die Betreiber sagen, dass ihnen dabei ein Schaden entstand, der in die Tausende geht.

100 Polizisten, an die 250 Kontrollen und 40 Strafverfahren. Der Sonntagmorgen in der "Rakete", einem Club im Süden Nürnbergs, lief alles andere als normal. Statt der üblichen "Afterhour"-Party rückte ein Großaufgebot an und nahm die Diskothek auseinander, so schildern es zumindest Gäste und Augenzeugen. "Die waren wie im Rausch, haben Türen eingetreten, die offen waren", sagt Tom Zitzmann. Er betreibt die Elektro-Institution, die weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. Regelmäßig legt dort die Weltelite der DJ-Szene auf.

Nun also die Razzia. Aus heiterem Himmel kam die nicht, sagt Zitzmann. Seit Monaten gebe es Kontrollen vor seinem Club. "Das ist Schikane. Die Geschichten, die wir hören, sind immer wieder dieselben: Leute werden gezielt gefragt, ob sie Drogen aus der 'Rakete' haben." Laut dem Durchsuchungsbeschluss wird dem Nachtgastronomen zudem vorgeworfen, dass einer seiner Mitarbeiter systematisch Rauschgift verkaufe. Totaler Unsinn sei das, sagt Zitzmann. "Ich komme mir vor wie der Pablo Escobar von Nürnberg. Als ob wir Dealer einstellen würden, damit würden wir unser ganzes Geschäftsmodell kaputt machen."

Für Zitzmann ist klar: Die Durchsuchung war unverhältnismäßig. Und dagegen will sich der "Rakete"-Betreiber wehren, im Zweifel auch juristisch. Wie die Razzia ablief, bei der sich manche Gäste auch ausziehen mussten, warum es Gewaltvorwürfe gegen die Polizei gibt und wie die widerspricht, lesen Sie im Hintergrundartikel auf NN.de.

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