Ebola-Epidemie: Notfallpläne gibt es auch in Franken

13.8.2014, 05:58 Uhr
Falls Verdachtsfälle von Ebola in Franken auftauchen sollten, gibt es bereits Notfallpläne.

© afp Falls Verdachtsfälle von Ebola in Franken auftauchen sollten, gibt es bereits Notfallpläne.

Die schwere Infektionskrankheit Ebola grassiert derzeit in Westafrika. Mehr als 1000 Menschen fielen ihr in Guinea, Sierra Leone und Liberia zum Opfer, viele weitere sind infiziert. Auch ein erstes europäisches Opfer ist zu beklagen: Der spanische Geistliche Miguel Pajares, der in Westafrika als Pfleger in einem Krankenhaus gearbeitet hatte, verstarb am Dienstag.

Doch sind unsere heimischen Einrichtungen auf den Ernstfall vorbereitet? Auch wenn aus den betroffenen Gebieten in Westafrika keine direkten Flugverbindungen nach Nürnberg bestehen, könnten Infizierte theoretisch über Frankfurt nach Deutschland kommen und von dort aus in die Metropolregion weiterreisen.

Laut Dr. Alice Schaffer, Leiterin des Infektionsschutzes im Gesundheitsamt Nürnberg, verfügt der Flughafen Nürnberg über einen Notfallplan für das Eintreffen von Seuchenverdachtsfällen, der auch im Fall Ebola zum Tragen käme.

Dieser beinhaltet die Möglichkeit, betroffenen Flugzeuge anzuweisen auf die Flughäfen München oder Frankfurt auszuweichen, die speziell auf solche Fälle vorbereitet sind.

Sollte der Ebola-Verdacht erst nach der Landung auftreten, wird die betroffenen Person am Flughafen versorgt und dann mit einem Spezialtransport entweder in die Missionsärztliche Klinik in Würzburg oder das Schwabinger Krankenhaus in München gebracht. Hier gibt es spezielle Einrichtungen zur Behandlung hochansteckender Krankheiten.

Um im Notfall schnell reagieren zu können, führt der Flughafen Nürnberg jährlich Notfallübungen durch. Diese beinhalten neben Seuchenverdachtsfällen auch andere Notfälle (zum Beispiel Flugunfall).

Zusätzlich finden regelmäßig Treffen zwischen Vertretern des Flughafens und Gesundheitsamts statt, um je nach Gefährdungslage besondere Schritte einzuleiten.

 

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