Ein „Dinner für Spinner“

3.7.2015, 12:08 Uhr
Ein „Dinner für Spinner“

© Foto: Stefan Hippel

„Bau 14“ nennt sich die Ateliergemeinschaft, zu der sich deko.fee, hauptwerk.b. und Ka Pe Jott vor rund einem Jahr zusammengeschlossen haben. In der Volprechtstraße 14 gilt es, haarscharf vor dem Eingang einer Kneipe in ein Tor hinein abzubiegen, um dann über Hof und Treppe abzutauchen in eine kleine Kellerwelt, die  ganz schön bunt ist.

Ka Pe Jott heißt bürgerlich Klaus P. Jaworek und versucht, mit seiner Kunst „zum Mitdenken anzuregen“. Malerei, Collagen, Zeichnungen und serielle Kunst fertigt der 62-jährige ehemalige Beamte im kleinsten Teil des Ateliers an. „Mohn-tage“ gibt es da und „Sommerg(e)rippe“ und unzählige andere Titel, „aus denen sich jeder rausnehmen kann, was er will.“

Derweil ist Felicitas Berstel „vor allem wichtig, dass alles bunt ist.“ So gestaltet sich auch der größte Raum des Untergeschosses, in dem die 48-jährige Dekorateurin als deko.fee agiert, entsprechend farbenfroh. Vorhandenes wird umgestaltet und neu zusammengestellt: Da entstehen Glitzertiere auf eingewobenen Etageren, herrlich kitschige Lampen, Schachteln, Rahmen und mehr.

Brigitta Haupt hingegen sagt, sie habe „immer schon manisch gestrickt“. Die gelernte Schneiderin und Küchenleiterin des „Balazzo Brozzi“ macht „gerne schöne Sachen, die man auch tragen kann“. Trachteninspirierte Herrenhemden, Kleider, „alles Einzelanfertigungen, ein Teil in einer Größe“, Fellmützen gibt es auch und Taschen. „In einen Nährausch“ gerät die 50-Jährige beim Verzieren von Gummihandschuhen mit Spitze und Bordüren.

Neugierige willkommen

Inmitten dieser ganzen Farbenpracht also stieg Anfang Juni das erste „Dinner für Spinner“. Mitnichten despektierlich soll der Titel klingen, sondern transportieren, dass „alle herzlich eingeladen sind, die neugierig darauf sind“. Die Idee sei entstanden aus einem zufälligen geselligen Beisammensein, „hier hängen Leute eh gern ab, da kann man das doch gleich richtig machen“, dachten sich die Künstler. „Richtig machen“ sieht dann so aus: Es steigt ein „Salonabend“ im Sinne eines Kunstevents, nicht als Gastronomie. „Ungewöhnlich und außergewöhnlich und sicher nicht perfekt“ wird ein Drei-Gänge-Menü kredenzt, selbst gekocht, vegetarisch und samt „einer Überraschung“.

Es gibt Platz für zwölf Personen, die sich über dies und das austauschen und Kontakte knüpfen möchten. Für 20 Euro, ab 20 Uhr, Open End, Getränke gehen extra. Wer sich das lieber vorher mal angucken möchte, kann das etwa im Zuge der Gostenhofer Ateliertage (9.–18. Oktober) tun.

Alle anderen melden sich unter brigitta.haupt@gmx.de oder Telefon 01 73/9 82 15 16 an. Nächster Termin des immer am ersten Samstag des Monats stattfindenden „Dinner für Spinner“ ist der 4. Juli, Anmeldeschluss der Donnerstag davor. Weitere Informationen? Keine. „Wir wollen lieber so eine Art Geheimtipp bleiben.“

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