Eine Liebeserklärung an das "Friedensprojekt" Europa

4.2.2019, 19:28 Uhr
Eine Liebeserklärung an das

© Archivfoto: Michael Matejka

Keine Grenzen auf dem Weg in den Italien- oder Frankreich-Urlaub, seit Jahren Frieden in Europa: Für viele Menschen ist das eine Selbstverständlichkeit, sie kennen es gar nicht anders, sagt Jörg Lipp vom Verein "Mehr Demokratie". Für ihn und seine Mitstreiter ist das "zukunftsweisende Friedensprojekt" Europäische Union (EU) deshalb ein Erfolg – trotz seiner Defizite und Reformbedürftigkeit.

"Aber ich mache mir Sorgen, wie es weitergeht mit der EU", sagt Lipp. Rechtspopulisten und Europaskeptiker seien auf dem Vormarsch, keiner wisse, wie es mit dem Brexit in Großbritannien ausgehe. Gleichzeitig steht im Mai die Europawahl an. "Und jeder, der nicht wählen geht, gibt seine Stimme dem politischen Gegner", erklärt Lipp, Sprecher des Landesvorstands von "Mehr Demokratie".

Deshalb hat sich ein breites Bündnis von Einzelpersonen, Vereinen und Organisationen zusammengeschlossen, um gemeinsam den Aktionstag "We lovEU – Europe is my Valentine" zu organisieren. Dabei sind neben dem Verein "Mehr Demokratie" etwa auch die Evangelische Stadtakademie, die Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus (CPH), die Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion, die Bürgerbewegung "Pulse of Europe", das Bewerbungsbüro Kulturhauptstadt Europas 2025 der Stadt Nürnberg, der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Mittelfranken oder das Europabüro der Stadt.

Infostände und Europa-Party

"Wir wollen eine Plattform schaffen, eine Internetseite für alle, die für die europäische Idee werben wollen", sagt Lipp. Viele Initiativen setzten sich dafür ein, Europa für die Zukunft weiterzuentwickeln – die Plattform solle sie sichtbarer machen. Der 14. Februar – vor Europawahl und Brexit-Entscheidung – habe sich dafür angeboten, erklärt Joachim Rottluff, der sich auch in dem überparteilichen, überkonfessionellen und unabhängigen Bündnis engagiert.

Am Valentinstag wollen die verschiedenen Initiativen Infostände an der Lorenzkirche aufbauen und ab 14 Uhr mit Passanten und Interessierten ins Gespräch kommen. "Wir wollen von den Menschen wissen: Was bewegt sie? Was wünschen sie sich von Europa, was finden sie nicht so toll?", erklärt Jörg Lipp das Konzept.

Um 17 Uhr gibt es in der Lorenzkirche eine Kurzandacht, um 18.30 Uhr einen Abendmahlgottesdienst. Auch für die Kirchen sei Europa eine wichtige Größe, sagt Ekkehard Wohlleben, Leiter der Evangelischen Stadtakademie. "Wir sollten nicht immer nur über Strukturen und die Gurkennorm reden." Stattdessen müsse das Gemeinschaftsgefühl, die Versöhnung der Kulturen mehr in den Mittelpunkt rücken.

Um 19 Uhr wollen das Bewerbungsbüro Kulturhauptstadt Europas 2025 und die Bürgerbewegung "Pulse of Europe" der Staatengemeinschaft vor der Lorenzkirche eine "große Liebeserklärung" machen – samt Reden, Band und Sängerin.

Danach wird im Café Opera, Königstraße 33–37, eine Aftershow-Party mit offenem Ende gefeiert. Die SPD Nürnberg spendiert einen Begrüßungsdrink, sagt Nasser Ahmed, der für die Sozialdemokraten im Stadtrat sitzt. Von allen angeschriebenen Parteien habe sich bisher nur die SPD bei der Aktionstag-Gruppe gemeldet, sagt Jörg Lipp. "Wir sind aber auch für alle anderen offen."

mwww.we-love-eu.de

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