Eine Zehnjährige lernt sprechen

16.11.2015, 13:39 Uhr
Eine Zehnjährige lernt sprechen

© Foto: Blindeninstitut

Mit einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, Fehlbildungen im Gesichtsbereich und einer Chromosomenanomalie war Kimberley bereits auf die Welt gekommen. Früh waren verschiedene schwere und schmerzhafte Operationen im Mundbereich notwendig. Kauen und Schlucken bereiteten ihr große Probleme, Sprache und Sprechfähigkeit konnten sich kaum entwickeln.

Ihre Mutter sei, so schildern es die Verantwortlichen, mit den notwendigen Fördermaßnahmen und der Pflege und Erziehung eines schwerbehinderten Kindes überfordert gewesen – aus persönlichen Gründen wie aufgrund ihrer Lebensumstände. Die Folge: Lange blieb die eigentlich nötige Förderung aus, erst recht aber die Zuwendung als unentbehrliche Grundlage für Gefühlsentwicklung und soziale Beziehungen. Die Aufnahme im Blindeninstitut brachte eine Wende für Kimberley: In ihrer Wohngruppe und ihrer Klasse findet sie ein stabiles Umfeld und verlässliche Beziehungen.

Sie erhält hier auch regelmäßige Förderung und Begleitung durch verschiedene Therapien im körperlichen und psychosozialen Bereich. Das zahlt sich aus: In etlichen Bereichen hat das Mädchen spürbare Fortschritte erzielt. Vor allem soll und muss sie Möglichkeiten zur Kommunikation trainieren, damit sie am sozialen Miteinander teilhaben und ihre Befindlichkeiten und Bedürfnisse ausdrücken kann.

Viele Operationen

Ihre Lebenssituation in den ersten Lebensjahren, Operationen im Mundbereich und damit verbundene unangenehme Empfindungen sowie eine zusätzliche Beeinträchtigung im kognitiven Bereich führten vermutlich in der Summe dazu, dass Kimberley bisher keine Lautsprache entwickeln konnte. Neben intensiver logopädischer Unterstützung wurde deshalb auch auf Gebärdensprache und den Einsatz von Bildtafeln und anderen Hilfen zurückgegriffen, um ihr in anderer Weise Kommunikation zu ermöglichen.

„Seit einigen Monaten ist sie dabei, einzelne Wörter nachzusprechen und bewusst zu gebrauchen“, berichten die Erzieherinnen. Stützen und verstärken sollen und könnten das Übungen im Rahmen der sogenannten Sprachgestaltung. Diese aus der Anthroposophie kommende Therapieform regt die Entwicklung von Sprache noch mal in anderer Form an als die bisher erfolgte Logopädie und würde ihr neue Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen. Eine externe Therapeutin wäre bereit, mit Kimberley im vertrauten Rahmen des Blindeninstituts Rückersdorf zu arbeiten. Allerdings ist dieses Angebot keine Kassenleistung und muss aus eigenen Mitteln finanziert werden – doch Kimberley ist mittellos und ihre Mutter auch. Eine Einheit schlägt mit 50 Euro zu Buche – wenn viele Spenderinnen und Spender mithelfen, könnte „Freude für alle“ vielleicht die nötige Summe für ein halbes oder gar ganzes Jahr aufbringen.


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