Erlenstegen: Neubau am Platnersberg

15.9.2020, 12:21 Uhr
Erlenstegen: Neubau am Platnersberg

© Foto: Wolfgang Heilig-Achneck

Die perfekte Lage: Der Vier-Flügel-Trakt mit aktuell 64 Pflege- und 28 Wohnplätze erstreckt sich nicht nur am, sondern geradezu auf dem Platnersberg, perfekt umrahmt von einem reichen Bestand an Bäumen und Büschen.

Nun sind die Bauten in die Jahre gekommen – die Ursprünge liegen noch in der unmittelbaren Nachkriegszeit. So steht auch hier eine grundlegende Sanierung und Modernisierung an, wobei Denkmalschutz hier keine Rolle spielt. Klar ist aber, dass das NürnbergStift an dem "herausragenden" Standort grundsätzlich festhalten will – und dass es nach allen vorliegenden Prognosen einen anhaltenden und tendenziell steigenden Bedarf an stationären Pflegeplätzen gibt. Mit Rücksicht auf die weitläufige Grünanlage kommen indes nur "schonende" Lösungen in Betracht.

Zum Handeln zwingen vor allem neue gesetzliche Vorgaben: Die sehen für Pflegebereiche nicht nur Barrierefreiheit vor, sondern eine ganze Latte von Mindestgrößen und -höhen, von den Türen bis zu den Nasszellen. In den bisherigen Räumen – die Pflegebereiche liegen im Erdgeschoss, die Wohnbereiche darüber – wäre das nur mit unvertretbar hohem Aufwand umzusetzen.

Varianten geprüft

Eine Machbarkeitsstudie lieferte nach Abwägung verschiedener Varianten jetzt einen Vorschlag, den NüSt weiterverfolgt: Im Kern soll der bisher separate, langgestreckte Flügel mit Büros, alten Garagen und Funktionsräumen auf der Nordwestseite abgerissen werden und einem Neubau für die künftige Pflegeabteilung weichen. Um allen Standards und Anforderungen gerecht zu werden, muss das Gebäude etwas breiter werden als bisher – aber das soll ohne Eingriffe in den wertvollen Grünbestand möglich sein. "Bauen im Bestand", lautet die Formel dafür.

In dem Neubau sollen insgesamt 90 Pflegebedürftige Aufnahme finden, grundsätzlich in Einzelzimmern. Gedacht sei auch an die Bildung spezieller Demenzgruppen und die Schaffung eines eigenen Hospizbereichs, erläutert Barbara Sterl, die bei NüSt für die Weiterentwicklung der Infrastruktur verantwortlich zeichnet. Das Vorhaben am Platnersberg stellte sie in diesem Zusammenhang auch bereits den Stadträten im Ausschuss für das NürnbergStift vor.

Offenes Quartierhaus für den Stadtteil

Wie das künftige Gebäude genau aussieht, ist indes noch vollkommen offen; in der Machbarkeitsstudie wurden zunächst nur grobe Dimensionen geprüft und geklärt. Als nächster Schritt steht daher demnächst die europaweite Ausschreibung eines Teilnehmer-Wettbewerbs an, um mit geeigneten und interessierten Architekturbüros ins Gespräch zu kommen. Parallel dazu steht eine ganze Reihe von vorbereitenden Untersuchungen an, etwa zur Statik, zu möglichen Schadstoffbelastungen in den Bestandsgebäuden sowie eine artenschutzrechtliche Prüfung.

Sobald der Neubau – in drei bis vier Jahren – bezogen werden kann, schließt sich die Renovierung des Altbaus an, der künftig ganz dem betreuten Wohnen dient. Zudem soll die Anlage aber auch in Abstimmung mit den Nachbarn und den Vereinen im Stadtteil als offenes Quartiershaus betrieben werden, in dem – wenn hoffentlich keine Corona-Beschränkungen mehr notwendig sind – auch ein lebhafter Austausch möglich ist.

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