Erste Bilanz: So kommen Nürnbergs "Sommertage" bislang an

9.8.2020, 14:53 Uhr
Besonders am Abend, wenn es ein wenig kühler wird, erfreut sich der Rummel großer Beliebtheit.

© Michael Matejka Besonders am Abend, wenn es ein wenig kühler wird, erfreut sich der Rummel großer Beliebtheit.

Zum Auftakt war den Schaustellern - und auch den Verantwortlichen im Rathaus - die geballte Aufmerksamkeit des Publikums und der Öffentlichkeit sicher. Denn ein "Volksfest" soll und darf das Angebot offiziell nicht sein, die Verteilung auf verschiedene Plätze, darunter auch den Aufseßplatz in der Südstadt und die Veit-Stoß-Anlage in Gostenhof, schien rechtlich die einzige Möglichkeit, den Schaustellern überhaupt die Möglichkeit zu bieten, buchstäblich wieder ins Geschäft zu kommen. Nur 70 Betriebe sind beteiligt - weit weniger als halb soviele wie auf dem regulären Volksfest am Dutzendteich.

"Alles ist Neuland und muss erprobt und hinterfragt werden", räumen die Schausteller ein. Viel Publikum locken vor allem die Fahrgeschäfte auf dem Hauptmarkt und die Gastronomie-Zone auf der Insel Schütt. Hoch her geht es gerade hier gerade am Wochenende und vor allem in den Abendstunden, wenn die größte Tageshitze überstanden ist und auch das Lichterspektakel zum Stadtbummel einlädt.

"Erfreuliche, harmonische Stimmung"

Gerade dann aber, merken kritische Beobachter an, könne es vor allem auf den Straßen und im Umfeld schwer werden, auf den nötigen Abstand zu anderen Menschen zu achten. "In den Details wird an den Sicherheits- und Hygienekonzepten immer weiter gefeilt, bei Bedarf auch mit dem Einsatz von zusätzlichem Personal", betont deshalb auch Lorenz Kalb, der Vorsitzende des Süddeutschen Schaustellerverbands. Vor allem hebt er die insgesamt "erfreuliche, harmonische Stimmung" hervor.


Retten die Nürnberger "Sommertage" die Volksfest-Branche?


Als bisherige "Gewinner" der Sommertage hat Kalb die Fahrgeschäfte ausgemacht, zumal Imbiss- und Gastronomieangebote, auch von Schaustellern, vereinzelt schon vorher möglich waren. Wenig Probleme hat Ralf Erber vom Sicherheitsdienst Resec ausgemacht: "Klare Vorgaben zahlen sich aus. Die Leute halten sich praktisch alle daran", lautet zumindest sein vorläufiges Fazit. Wenn man sie anspreche, seien sie höflich und einsichtig, Fehlverhalten komme nur selten vor.

Begleitprogramm mit Minions und Maske

Kurzfristig haben die Veranstalter auch ein begleitendes Kulturprogramm organisiert. Es beginnt in dieser Woche mit einem Rundgang am Dienstag, 11. August, unter dem Titel "Die Welt der Minions", präsentiert vom Theater Salz und Pfeffer. Treffpunkt ist um 12.30 Uhr vor der Blackboxbar auf dem Jakobsplatz. Los geht's an einer Spielbude, wo Schausteller zu Wort kommen, dann folgt ein Spaziergang zu dem kleinen Theater am Plärrer. Ein Mund-Nasen-Schutz ist obligatorisch, ebenso eine Anmeldung per Mail an aktion@sueddeutscher-schaustellerverband.de (Stichwort: MMM SUP).

Am Mittwoch und Donnerstag geht es mit Mini-Museums-Mittagsführungen weiter. Sie beginnen jeweils um 12.30 Uhr, am 12. August vor dem Autoscooter am Aufseßplatz, am folgenden Tag am Schönen Brunnen auf dem Hauptmarkt. Ziel ist am 12. August das DB-Museum, am 13. August das Spielzeugmuseum. Auch dabei ist die Teilnehmerzahl begrenzt und neben der Maske auch die vorherige Anmeldung unter der Mailadresse aktion@sueddeutscher-schaustellerverband.de unumgänglich (Stichworte: MMM DB-Museum und MMM Spielzeugmuseum). Die Teilnahme ist überall kostenlos.

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