Er trug eine Pistole bei sich

Flucht des Südstadt-Killers endet: Mert A. gefasst - Zugriff in Rimini

Tobi Lang

Redakteur

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28.1.2023, 20:40 Uhr
Nach der Schießerei war der mutmaßliche Täter monatelang auf der Flucht. 

© NEWS5 / Oßwald, NEWS5 Nach der Schießerei war der mutmaßliche Täter monatelang auf der Flucht. 

In der Nürnberger Südstadt fallen Schüsse. Ein Mann stirbt, ein anderer wird schwer verletzt - und von dem Täter fehlt monatelang jede Spur. Zumindest bis jetzt, denn: Die Polizei bestätigt, dass Mert A., der 28-Jährige, der das Feuer wohl eröffnete, gefasst wurde. Mit Details hielt sich eine Sprecherin auf Nachfrage unserer Redaktion zurück, erst am Montag wollen die Ermittler Details nennen. Dass der Verdächtige festgenommen wurde, ist aber sicher.

Die italienischen Behörden nennen erste Einzelheiten. Demnach sei Mert A. in einem Hotel in Rimini entdeckt worden - der Mann, der per europäischem Haftbefehl gesucht wird, habe dort unter Angabe einer falschen Identität eingecheckt. Zudem wurden eine unregistrierte Pistole sowie Munition bei ihm gefunden. Ob es sich dabei um die Waffe handelt, mit der der 28-Jährige auch in Nürnberg tötete, bleibt zunächst unklar. Italienische Behörden stuften die Pistole der Marke Glock als verbotene Kriegswaffe ein.

Verbindungen zur Mafia?

Ebenso schleierhaft ist, wie sich Mert A. über Monate vor dem Zugriff internationaler Behörden entziehen konnte. Die italienische Polizei konfiszierte neben der Waffe auch gefälschte Ausweise, mehrere Smartphones und "anderes Material von Ermittlungsinteresse", wie es heißt. Die italienische Zeitung La Republicca vermutet Verbindungen zur italienischen Mafia - dazu wollen sich deutsche Ermittler bislang aber nicht äußern.

Die Schießerei in der Nürnberger Südstadt gibt der Polizei auch Monate nach den Vorfällen noch Rätsel auf. Der mutmaßliche Täter und die Opfer kannten sich nach Informationen unserer Redaktion gut, sie sollen sich regelmäßig in einer Sportsbar an der Landgrabenstraße getroffen haben. Warum die Männer in Streit gerieten, ist allerdings noch völlig unklar. Womöglich war Mert A. aber illegal nach Deutschland eingereist. Mehr dazu lesen Sie hier.