"Freude für alle": Vieltausendfache Hilfe

24.12.2019, 09:27 Uhr

© Foto: Wolfgang Heilig-Achneck

Das gilt seit 50 Jahren: Jeder Betrag ist willkommen und hilft. Immer wieder erfährt das Aktionsbüro von Menschen, denen es wichtig ist, auch ihr Scherflein beizutragen, obwohl sie selbst knapp dran sind. Insgesamt haben ein paar Tausend Menschen bisher 2,3 Millionen Euro zusammengebracht.

Statt sechs bewegte Wochen Revue passieren zu lassen, muss an dieser Stelle ein Blick ins Aktionstagebuch des Tags vor Heiligabend genügen. Eindeutiges Highlight: die Übergabe von 5000 Euro an "Freude für alle" notiert: Bei der Erlanger Waldweihnacht am Schlossplatz übergaben die Veranstalter diesen Betrag aus dem Erlös ihrer Wunschzettelaktion, dazu weitere 5000 Euro an die Erlanger Bürgerstiftung.

Schön natürlich auch eine Mitteilung aus Rohr (Landkreis Rohr), die gestern die Redaktion erreichte: Mit dem Gospelchor "Voices of Life" hatte sich der dortige Posaunenchor ins Zeug gelegt und bei einem Konzert 1166 Euro erspielt – über die sich, je zur Hälfte, die Ersthelfer der Freiwilligen Feuerwehr Rohr und eben die NN-Hilfsaktion freuen dürfen.

© Foto: Wolfgang Heilig-Achneck

Wofür all die Mittel gebraucht werden, lässt ein ziemlich zufälliger Griff in das Paket der gestern bearbeiteten Anträge auf Unterstützung erkennen. Da ist ein alleinstehender Mann Mitte 50, der seinen Lebensunterhalt lange als Pferdepfleger verdient hatte – und mit Stundenlöhnen von 1,75 Euro abgespeist worden ist. Lange musste er sich mit einer unbeheizten Kammer ohne eigenes Bad begnügen. Und als Analphabet fiel ihm nicht nur das Stellen von Anträgen schwer, sondern zum Beispiel die Bedienung von Fahrscheinautomaten. Die Weihnachtsaktion kann jetzt seinen Wunsch nach einem Jahresticket für den Tiergarten erfüllen – und nach Fahrkarten.

Krankheiten und Behinderungen spielen in weit über der Hälfte aller Fälle eine Schlüsselrolle. Wie bei einer 38-Jährigen und ihrem Mann im Landkreis Roth, die monatelang um ihr krebskrankes Kind bangen mussten – und inzwischen selbst gesundheitlich angeschlagen sind.

Und immer wieder sind es Probleme vor allem mit Leistungsträgern wie Krankenkassen oder den Jobcentern, die Menschen in Bedrängnis bringen – weil Zahlungen auf sich warten lassen, falsch berechnet sind oder gar zurückgefordert werden oder weil Leistungen gleich ganz verweigert werden. Allein mit den Beispielen der NN-Aktion ließe sich ein Buch füllen. Zum Fest danken Redaktion und Verlag allen, die "Freude für alle" schon unterstützt (oder das noch vor-) haben – von den Spendern über Partner wie die Sparkassen bis zu den Sozialpädagogen der Kommunen und Wohlfahrtsverbände, die für ihre Klienten den zusätzlichen Aufwand auf sich nehmen, den die Spendenanträge mit sich bringen.

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