Geflecht aus Stahl: So sollen die Hafen-Brücken aussehen

26.7.2018, 15:17 Uhr
So sollen die beiden Hafenbrücken einmal aussehen: Ein Stahlgeflecht ummantelt die Brücken. Den Stadträten gefällt es, sie stimmten mehrheitlich für diese Variante.

© Animation: Servicebetrieb Öffentlicher Raum So sollen die beiden Hafenbrücken einmal aussehen: Ein Stahlgeflecht ummantelt die Brücken. Den Stadträten gefällt es, sie stimmten mehrheitlich für diese Variante.

Es geht um die beiden Brücken in der Hafenstraße, die über den Main-Donau-Kanal und über die Südwesttangente führen. Hier waren im Rahmen der Vorplanung mehrere Varianten im Gespräch. Bürgermeister Christian Vogel (SPD) plädierte zuletzt für einen "architektonischen Akzent" im Süden Nürnbergs. Und der sieht zwei Stahlgeflecht-Brücken vor, die teurer sind als einfachere Lösungen, aber laut Verwaltung halten sie dafür auch länger. 29 Millionen Euro kosten die beiden Konstruktionen nach bisherigen Berechnungen. Der reguläre Aufbau würde 23,5 Millionen Euro kosten, aber nur 70 statt 100 Jahre halten, so Vogel.

Die Stadträte sprachen sich einstimmig für die Stahlgeflecht-Variante aus. Eine Debatte gab es dennoch, ausgelöst durch einen Antrag von ExPirat und Neu-CSU-Mitglied Michael Bengl. Es sei noch Luft nach oben, sagte der Architekt mit Blick auf die den Stadträten vorgelegte Visualisierung der Stahlbrücken. Er forderte, dass den Planern vonseiten der Stadt ein im Brückenbau erfahrener Architekt zur Seite gestellt wird. Bengl: "Wenn wir einen Hingucker bauen, dann machen wir es doch bitte gescheit."

"Wesentlich ist, dass das Ding hält"

OB Ulrich Maly (SPD) appellierte daraufhin an die CSU, die Kirche im Dorf zu lassen. "Wir bauen keinen Hingucker, sondern einen Drüberfahrer", sagte er. Ein Architekt werde nicht viel Spielraum haben, fuhr er sinngemäß fort. Bürgermeister Vogel betonte in Richtung CSU, dass die Kollegen von Sör durchaus in der Lage seien, "gescheit" zu arbeiten. Und Bernhard Homering, Leiter des Projekts Hafenbrücken bei Sör, fügte hinzu, dass das zuständige Ingenieurbüro bereits einen Architekten im Boot habe, der nur Brücken baue. Am Ende stimmte auch die CSU-Fraktion dem Vorschlag der Verwaltung zu.

Für das Ja der SPD war weniger die Optik ausschlaggebend. "Wesentlich ist, dass das Ding hält", so Fraktionschefin Anja Prölß-Kammerer. Sie meinte damit die längere Lebensdauer der Stahlkonstruktion. Sie zählte auch den geringeren Unterhalt und die kürzere Bauzeit als Vorteile auf. Ähnlich argumentierte auch Monika Krannich-Pöhler, selbst Architektin, von den Grünen. Die Stadträte entschieden sich auch dafür, dass die Brücke im Bereich des Frankenschnellwegs, die über die Südwesttangente und den Main-Donau-Kanal führt, als sogenannter Stahlverbundüberbau konzipiert werden soll. Die Stadt geht davon aus, dass die Brückenarbeiten insgesamt 153 Millionen Euro kosten.

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