Von Nürnberg nach Teneriffa
Gorilla "Schorsch" ist 50 Jahre alt: Rückblick auf ein bewegtes Leben im Tiergarten
23.4.2022, 16:31 Uhr
Am 3. März 1972 war es endlich so weit - der Nürnberger Tiergarten konnte einen großen Erfolg vermelden: Gorilla Fritz und Gorilladame Liane hatten männlichen Nachwuchs bekommen. Damit war man der dritte Zoo Europas, dem eine Nachzucht gelang. Getauft wurde der kleine Racker auf den Namen "Schorsch" - in Erinnerung an einen gleichnamigen, im Jahr 1970 nach längerer Krankheit verstorbenen Publikumsliebling.

Mit der Flasche aufgezogen
Doch Schorsch war rundum gesund, brachte später 160 Kilo auf die Waage und machte seinem Namensvetter alle Ehre - ja übertraf ihn fast sogar noch an Popularität bei den Nürnbergerinnen und Nürnbergern. Besondere Aufmerksamkeit zog er mit seinem Imponiergehabe auf sich, bei dem er sich stets auf die Brust trommelte. Allerdings war auch für ihn der Anfang nicht leicht, da sich seine Mutter nicht wirklich für ihn interessierte und er mit der Flasche aufgezogen werden musste.

Aber bereits 1985 durften sich Schorsch und seine Artgenossen auf ein neues Gehege freuen, das endlich ein Ende der kargen Käfighaltung im Zoo am Schmausenbuck bedeutete. Der damalige Tiergartendirektor nannte es "das schlechteste Affenhaus in ganz Mitteleuropa". Dort konnte er sich dann nach Herzenslust an den neuen Klettergeräten austoben, spielen und mit seinen Pflegern Knobelaufgaben lösen. Schorsch war bekannt für seine Pfiffigkeit: So ließ er sich von den Trainingsaufgaben leicht ablenken und machte nach einiger Zeit lieber Faxen, erwies sich letztlich aber als äußerst einfallsreich.
Ein tiefer Einschnitt
Das Jahr 1994 bedeutete für den Junggesellen schließlich einen tiefen Einschnitt: Weil das Affenhaus ein Außengehege bekam, sollte Schorsch wegen der Bauarbeiten vorübergehend in den "Loro Parque" auf Teneriffa ziehen. Gleichzeitig versuchte man, Schorsch auf den Kanaren mit einer attraktiven Gorilladame zu verkuppeln, woran dieser aber so gar kein Interesse zeigte. Letztendlich kam Schorsch nicht zurück nach Nürnberg, sondern verblieb in der warmen Sonne der Kanaren.
Die Direktorin des Loro Parque, Susanne Leitinger, berichtet, wie es Schorsch heute geht: "Zusammen mit anderen Gorillamännchen lebt er hier gemeinsam in einer Junggesellen-WG. Schorsch ist als Gruppenältester der Silberrücken, hat aber seinen eigenen Kopf und daher seinen eigenen Außenbereich, wo er sich meistens aufhält. Leider ist er aufgrund seines hohen Alters mittlerweile fast komplett erblindet und etwas grummelig. Das tut seinem sanften Wesen und seiner Neugierde jedoch keinen Abbruch: Noch immer findet er sich bestens zurecht und schmust auch mal gerne mit seinen Pflegern, um an Streicheleinheiten oder seine Lieblingsspeisen, Fruchteis und frisches Obst und Gemüse, zu kommen." Na, da können die nächsten 50 Jahre ja kommen.
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